Virginia Giuffre

"Sollte mir was passieren": Tweet vor ihrem Tod schockt

Die Familie trauert, das Netz spekuliert: Der Tod Virginia Giuffres, Schlüsselfigur im Epstein-Skandal, sorgt für viele Fragen.
27.04.2025, 22:19
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Der Tod des im Epstein-Skandal verwickelten Missbrauchsopfers Virginia Giuffre kommt vielen Menschen suspekt vor. Die australische Polizei hat bekannt gegeben, den Todesfall zu untersuchen, obwohl er nach ersten Erkenntnissen aber nicht als verdächtig eingestuft worden sei.

Die 41 Jahre alte Giuffre war eine Schlüsselfigur im Fall der sexuellen Misshandlungen Minderjähriger rund um den verstorbenen US-Investor Jeffrey Epstein. Giuffre hatte dem Milliardär vorgeworfen, sie als Sex-Sklavin missbraucht und sie als 17-Jährige zum Sex an den britischen Prinzen Andrew weitergereicht zu haben.

Alter Tweet aus 2019 kommt zum Vorschein

Im Dezember 2019 hatte das Opfer in einem Post auf X klargemacht, dass sie keine Absicht habe, sich das Leben zu nehmen: "Ich mache öffentlich bekannt, dass ich in keiner Weise selbstmordgefährdet bin. Ich habe dies meinem Therapeuten und meinem Hausarzt mitgeteilt. Sollte mir etwas passieren, lasst das im Interesse meiner Familie nicht untergehen und helft mir, sie zu beschützen. Zu viele böse Menschen wollen mich eliminieren", hatte Giuffre geschrieben.

Der alte X-Beitrag gibt nun Anlass für wilde Verschwörungstheorien auf Social Media. Einer der ersten, der sich zu Wort meldete, war Donald Trump Jr. Der Präsidentensohn teilte Giuffres Post und fügte hinzu: "Das ist wild."

Auch die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene äußerte sich zu Giuffres Tod, indem sie das Wort "Suizid" ausdrücklich in Anführungszeichen schrieb. "Die Wahrheit muss ans Licht kommen, egal, wer verantwortlich ist."

Die rechtsextreme US-Aktivistin Laura Loomer stimmt Trump Jr. zu: "Ich glaube nicht, dass Virginia Giuffre Suizid begangen hat. Genauso wenig wie ich glaube, dass Jeffrey Epstein Suizid begangen hat. Erst hat sie einen Autounfall, und jetzt heißt es, sie hätte sich das Leben genommen? Klingt, als wünschte sich jemand ihren Tod."

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Gewaltschutzzentrum: 0800 222 555

Opfer-Notruf: 0800 112 112

Familie glaubt nicht an Tötung

Die Familie des Epstein-Opfers teilt die Meinung von Loomer nicht. Giuffre habe "den Großteil ihres Lebens für Gerechtigkeit für sich und andere Opfer sexuellen Missbrauchs", gekämpft, so die Angehörigen. "Doch am Ende war der Preis möglicherweise zu hoch."

"Wir haben unsere Schwester verloren, ihre Kinder haben ihre Mutter verloren, und ihre Mutter ihre Tochter", sagte Giuffres Schwägerin Amanda Roberts unter Tränen. "Sie war eine der schönsten Seelen, die man je kennenlernen durfte. Aber ich glaube, manchmal wird diese Last zu schwer."

Virginia Giuffre war Gewaltopfer

Giuffre selbst hatte vergangenen März durchblicken lassen, dass es ihr psychisch nicht gut ging. Nach der Kollision ihres Autos mit einem Schulbus wurde sie verletzt in ein Spital eingeliefert. Sie veröffentlichte in Online-Netzwerken ein Foto von ihren Gesichtsverletzungen und schrieb dazu, sie habe nur noch vier Tage zu leben. Medienberichte zufolge hatte die 41-jährige Mutter dreier Kinder zudem Probleme mit ihrem Ehemann, von dem sie getrennt lebte.

In einem Insta-Video erhob sie Missbrauchsvorwürfe gegen Robert Giuffre, mit dem sie 22 Jahre verheiratet war. In einem Interview mit der US-Zeitschrift "People" sagte sie: "Ich konnte mich gegen Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein wehren, die mich misshandelt haben. Aber der häuslichen Gewalt in meiner Ehe konnte ich bis vor kurzem nicht entkommen. Nach dem jüngsten körperlichen Übergriff meines Mannes kann ich nicht länger schweigen."

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