Als "erste schwarze Frau" zog Mireille Ngosso (45) im November 2020 in den Wiener Gemeinderat ein, nun ist Schluss. Die SP-Politikerin hat sowohl den Landtag als auch den Gemeinderat verlassen.
"Ein Kapitel endet, aber mein Einsatz geht weiter – nur auf eine neue Weise. Gemeinsam haben wir Geschichte geschrieben, und dafür bin ich unendlich dankbar. Mein Weg im Landtag mag hier enden, doch ich bin nicht weg. Ich werde mich weiterhin für die Themen starkmachen, die mir am Herzen liegen, für Veränderung kämpfen, neue Wege gehen", postete die Allgemeinchirurgin, die im Krankenhaus Hietzing tätig ist, in einer Instagram-Story.
Es sei kein Abschied, sondern nur ein neuer Anfang: "Denn Politik passiert nicht nur im Parlament, sie passiert überall", so Ngosso, die sich auch für das Vertrauen, die Unterstützung und die gemeinsamen Momente bedankte: "Ich bleibe eine von euch – und wir kämpfen weiter. Gemeinsam."
Ngosso ist seit 2010 in der Wiener SPÖ aktiv. Von 2011 bis 2015 war sie im Bundespressedienst im Bundeskanzleramt tätig, 2015 wurde sie Bezirksrätin im 1. Bezirk. Von 2018 bis 2020 fungierte die Mutter eines Sohnes als Stellvertreterin von City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Bei der internen Wahl für den SPÖ-Spitzenkandidaten für den ersten Bezirk bei der Bezirksvertretungswahl 2020 erhielt sie mit 45,2 % allerdings nicht die nötige Mehrheit. Die 45-Jährige setzt sich vor allem für Antirassismus, den Ausbau von leistbarem Wohnraum und eine verbesserte Gesundheitsversorgung ein.
Der SPÖ-Rathausklub bedankte sich in einer Aussendung bei Ngosso für ihren unermüdlichen Einsatz im Gemeinderat. Besonders in den Bereichen Gesundheit, Bildung sowie Kinder und Jugend habe sie maßgeblich dazu beigetragen, Wien weiter zu stärken. "Ihr Engagement und ihre Expertise haben Wien geprägt – wir danken ihr für ihren Einsatz und wünschen ihr für die Zukunft nur das Beste!", so SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher und SPÖ-Klubdirektorin Karin Tomanek-Ambrozy.
Ihre Nachfolgerin im Gemeinderat und Landtag ist seit 1. März Astrid Pany (49). Die Lehrerin und Direktorin bringt langjährige Expertise im Bereich Bildung mit. Die 49-Jährige ist politisch in Floridsdorf, unter anderem als stellvertretende Bezirksvorsteherin, aktiv.