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Sperre nach Fehlern: Jetzt schlagen Referees zurück

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Seit der neuen Saison gelten für Österreichs Bundesliga-Schiedsrichter verschärfte Bedingungen. Nach dem zweiten schweren Fehler werden sie gesperrt. Jetzt schlagen die Unparteiischen zurück.

Die IG Referee – Interessensgemeinschaft der österreichischen Schiedsrichter – kritisierte, dass Österreichs Bundesliga-Schiedsrichter hohem Druck ausgesetzt sind. Die "strengen Sanktionen ohne Videobeweis sind unverhältnismäßig", so Ex-Schiedsrichter Bernhard Brugger.

Demnach bekamen bereits mehrere Schiedsrichter die verschärften Kriterien zu spüren. "Wie aus internen Kreisen bekannt wurde, sind bereits nach wenigen Runden sechs Referees gesperrt, einige weitere sind angezählt und werden beim nächsten groben Fehler gesperrt, seitdem das Elite-Komitee Bewertungskriterien ansetzt, die keinesfalls dem Sinn und Geist der Auslegung von Spielregeln entsprechen können", so Brugger weiter.

Der Ex-Referee sieht als Fehlentscheidungen ausgelegte Pfiffe oftmals diskussionswürdig. Statt sich schützend vor die Schiedsrichter zu stellen, würde medial und intern kräftig ausgeholt. Das Komitee wirke "selbstgefällig und zu streng. Diese Herren haben ihre eigene, nicht immer rühmliche Schiedsrichter-Vergangenheit vergessen. Das ist für mich eine Frechheit, wie sich die Verantwortlichen aus der Verantwortung stehlen", so Brugger weiter.

Denn ein auch in Österreich eingesetzter Videobeweis würde die große Last von den Schultern der Schiedsrichter nehmen. Die Liga hätte die Einführung des Video Assistant Referees (VAR) schlichtweg verschlafen. "Solange es keinen VAR in Österreich gibt, können Referees nicht an UEFA-Bewerben teilnehmen, wo dieses System eingesetzt wird. Nun wälzt man national die Verantwortung für Fehler allein auf die Referees ab, die nun unter enormem Druck agieren, schnell gesperrt und medial an den Pranger gestellt werden."

(wem)

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