Nach den jüngsten Sichtungen in Dänemark wurden in der Nacht auf Freitag auch über Schleswig-Holstein mehrere Drohnen beobachtet. Die Innenministerin von Schleswig-Holstein Sabine Sütterlin-Waack sprach von einem möglichen Spionagefall.
Das Ministerium stehe in engem Austausch mit Bund und Bundesheer, die Landespolizei verstärke gemeinsam mit den norddeutschen Ländern ihre Drohnenabwehr. Angaben zu Zahl und Orten der Sichtungen machte die Ministerin nicht.
Der deutsche Experte für innere Sicherheit Niclas Dürbrook forderte laut dem Sender NDR rasches gemeinsames Handeln der deutschen Behörden in Zusammenarbeit mit dänischen Partnern, sollte sich der Spionageverdacht erhärten. Die SPD beantragte einen Bericht der Landesregierung im Innen- und Rechtsausschuss.
Dänemark wertet aktuell die jüngsten Vorfälle als hybriden Angriff und geht von einem professionellen Akteur aus. Die Regierung in Kopenhagen verschärfte ihre Grenzkontrollen, um mögliche Drohnentransporte zu stoppen.
Drohnenvorfälle sind im Norden kein Einzelfall. Anfang September stoppten Spezialeinheiten ein Schiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal, das als Basis für Überflüge über ein Marineschiff gedient haben soll. Auch über einem Patriot-Luftwaffenstützpunkt bei Husum sowie über Anlagen in Brunsbüttel wurden mehrfach illegale Flüge registriert. Die Ermittlungen dauern in Teilen noch an.