Eklat in Österreich

OMV-Mitarbeiter soll für Russland spioniert haben

Ein OMV-Mitarbeiter soll interne Daten an einen russischen Diplomaten weitergegeben haben. Die Behörden ermitteln, OMV kooperiert.
Newsdesk Heute
20.09.2025, 18:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Ein Mitarbeiter der OMV ist ins Visier der Behörden geraten. Er soll sich wiederholt mit einem russischen Diplomaten getroffen haben, der laut westlichen Diensten im Verdacht steht, ein Agent des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zu sein. Wie "Profil" berichtet, wurden bei einer Hausdurchsuchung beim OMV-Mitarbeiter zahlreiche interne Unterlagen sichergestellt. Gegen den Mann läuft ein Strafverfahren, er ist aber auf freiem Fuß.

Die OMV arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Das Außenministerium hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe rasch reagiert. "Nachdem das Außenministerium von den Vorwürfen und dem anhängigen Strafverfahren gegen einen russischen Diplomaten erfahren hat, ist in Absprache mit den zuständigen österreichischen Behörden umgehend der Geschäftsträger der russischen Botschaft in Wien ins Außenministerium zitiert worden", erklärte ein Sprecher auf APA-Anfrage.

"Die russische Seite wurde dabei zum Verzicht der diplomatischen Immunität des Diplomaten aufgefordert." Sollte das nicht geschehen, gilt der Russe laut Artikel 9 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen als unerwünschte Person und muss Österreich innerhalb einer festgelegten Frist verlassen.

OMV kooperiert

Die OMV bestätigte auf Nachfrage, dass sie "vollumfänglich mit den entsprechenden Behörden kooperiere". Zu Details einzelner Arbeitsverhältnisse gibt es aus Datenschutzgründen keinen Kommentar: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen weitere Details zu individuellen Arbeitsverhältnissen nicht kommentieren können."

Laut sn.at war der langjährige OMV-Mitarbeiter zeitweise auch bei der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig. ADNOC ist Miteigentümer der OMV und Partner bei der geplanten Milliardenfusion der Petrochemietöchter Borealis und Borouge. Diese Fusion soll Anfang 2026 abgeschlossen werden.

Der verdächtige Mann soll Einblick in beide Unternehmen gehabt und dem russischen Diplomaten bei Treffen in Wien berichtet haben. Noch ist unklar, ob er allein gehandelt hat und wie lange die mutmaßliche Spionagetätigkeit bereits läuft.

{title && {title} } red, {title && {title} } 20.09.2025, 18:30
Jetzt Abendausgabe lesen