Ein Albtraum für Ruder-Ass Magdalena Lobnig: Die Kärntnerin wurde am Montag bei der Einreise in die Türkei am Flughafen Antalya festgehalten und musste die Nacht in einer Zelle verbringen. Am Dienstagmorgen wurde sie schließlich abgeschoben. Grund war ein Visumproblem, das sich als folgenschwerer Irrtum herausstellte.
Lobnig erklärte, dass ihr Visum zwar gültig, jedoch nur für eine einmalige Einreise ausgestellt war – was ihr so nicht bewusst gewesen sei. "Ich habe ein gültiges Visum, aber was mir nicht gesagt wurde, ist, dass man mit dem nur einmal einreisen darf", so die Sportlerin.
Sie habe im Oktober bereits mit demselben Visum an den Europameisterschaften in der Türkei teilgenommen – ohne Schwierigkeiten, berichtet "ORF". Damals habe sie sogar bei einem Polizisten nachgefragt, ob sie damit auch im November zur WM reisen könne. "Und er hat gesagt, ja, ja, das geht dann. Das geht da wahrscheinlich doch nicht."
Was dann folgte, beschreibt Lobnig als erschütternde Erfahrung: "Ich wurde dann gleich herausgezogen und in Gewahrsam genommen und musste die Nacht in einer Zelle verbringen mit Videoüberwachung und Pipapo. In der Früh wurde ich dann abgeschoben." Die Ruderin weiter: "Ich war dann eigentlich sehr, sehr froh, dass ich im Flieger Richtung Österreich gesessen bin, weil der Zustand da alles andere als schön war."
Zurück in Österreich reagierte Lobnig sofort. Über die Bezirkshauptmannschaft Schwechat beantragte sie am Dienstag einen Express-Reisepass, um möglichst rasch wieder einreisen zu können. Schon am Donnerstag steht der WM-Vorlauf im Küstenrudern an, bei dem Lobnig als Topfavoritin auf eine Medaille gilt.
Trotz des Schreckens blickt die 34-Jährige mit Humor und Kampfgeist nach vorne: "Ja, eigentlich, im Nachhinein muss ich jetzt schon fast drüber lachen. Das ist ja schon ein schwieriger Start in die Weltmeisterschaft, aber ich hoffe, es wird mich jetzt dann so weit positiv aufladen, dass ich dann hoffentlich bei den Rennen richtig Gas geben kann."
Vor drei Wochen hatte Lobnig in der Türkei EM-Gold gewonnen – jetzt hofft sie, dass es bei der WM ähnlich erfolgreich läuft. Wenn sie diesmal weiter kommt als nur bis zum Flughafen.