Die Spritpreise ziehen wieder an – besonders der Diesel hat in Österreich einen spürbaren Sprung gemacht. Schuld daran ist der Krieg im Nahen Osten, der die Rohölmärkte nervös macht.
Laut einer aktuellen Auswertung der "Heute" kostet der Liter Diesel jetzt im Durchschnitt 1,547 Euro, also 6,3 Cent mehr als in der Vorwoche. Auch bei Super E10 sind die Preise um 2,3 Cent geklettert und liegen nun bei 1,512 Euro. Das geht aus Daten der E‑Control vom Sonntag (22. Juni) hervor.
Hintergrund der Preiserhöhungen ist vor allem die Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Das Barrel Brent-Rohöl verteuerte sich innerhalb einer Woche um ganze zehn Dollar und kratzt jetzt an der 77‑Dollar‑Marke.
Besonders alarmiert sind die Märkte durch mögliche Blockaden der strategisch wichtigen Straße von Hormus durch den Iran – immerhin fließt ein Drittel des weltweiten Öltransports durch diese Meerenge.
Ein Vergleich der Bundesländer zeigt: In Oberösterreich ist Tanken derzeit am günstigsten. Super E10 kostet hier durchschnittlich 1,474 Euro pro Liter, Diesel 1,520 Euro. Auch die Steiermark und das Burgenland liegen mit vergleichsweise günstigen Preisen auf den vorderen Plätzen. Die Bundeshauptstadt Wien liegt leicht über dem Bundesschnitt.
Wer in Tirol unterwegs ist, muss mit 1,595 Euro pro Liter Super E10 fast 12 Cent mehr als in Oberösterreich zahlen. Auch beim Diesel liegt Tirol mit 1,604 Euro an der Spitze der teuersten Bundesländer, dicht gefolgt von Vorarlberg.
Die gute Nachricht: Jeder kann durch eine geschickte Fahrweise und ein paar einfache Tricks Sprit sparen.
➤ Zügig hochschalten: Im höchstmöglichen Gang zu fahren spart besonders in der Stadt viel Sprit.
➤ Vorausschauend fahren: Früh vom Gas gehen und die Schubabschaltung nutzen – das spart besonders an der Ampel.
➤ Tempo drosseln: 130 statt 160 km/h reduziert den Verbrauch um bis zu 40Prozent.
➤ Reifendruck prüfen: Schon 0,2 Bar zu wenig treiben den Verbrauch messbar in die Höhe.
➤ Ballast abwerfen: Dachbox abnehmen und den Kofferraum entrümpeln.
➤ Wartung statt Wundermittel: Ein gut gewarteter Motor spart Sprit, spezielle Zusätze zum Kraftstoff bringen laut Tests keinen Vorteil.
➤ Preise vergleichen: Etwa über den Spritpreisrechner der E-Control.
➤ Nicht immer an der gleichen Tankstelle tanken.
➤ Nicht warten, bis der Tank fast leer ist.
➤ Auf Autobahnfahrten gezielt abfahren und günstigere Tankstellen nutzen.
➤ An Autobahntankstellen nur so viel tanken, wie bis zum Ziel erforderlich ist.
Das Wichtigste aber bleibt: Am günstigsten tanken Autofahrer zwischen Sonntagnachmittag und Montagvormittag (vor 12 Uhr).
"Grundsätzlich dürfen die Preise nur einmal täglich um 12 Uhr erhöht werden. Preissenkungen hingegen dürfen immer durchgeführt werden", erklärt Martin Grasslober, Experte beim ÖAMTC, im "Heute"-Gespräch. Zudem ist eine deutliche Tendenz sichtbar: Zum Wochenbeginn sind die Preise an den Tankstellen billiger als zum Wochenende hin.