Niederösterreich

Spritze für Nicola und Georg wird zum Gerichtskrimi

Die teure Spinrazabehandlung in Graz bleibt juristisch brisant: Die KAGes legt in allen Fällen Berufung ein. 2 Patienten müssen aber behandelt werden.

Heute Redaktion
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Nicola (14) leidet an spinaler Muskelatrophie.
Nicola (14) leidet an spinaler Muskelatrophie.
privat

Der Fall des schwerkranken Georg und anderer Patienten bleibt ein juristischer Hochseilakt. Wie schon mehrmals berichtet sind Georg Polic (15), Nicola (14) und ihre Mutter an spinaler Muskelatrophie erkrankt. Das einzig wirksame Medikament Spinraza (Anm.: Kosten über 70.000 Euro) wird von der KAGes verwehrt. Die Grazer Anwältin Karin Prutsch zog vor Gericht und gewann bei zwei Fällen in erster Instanz. 

Rückschlag für Nicola und Georg

Und da bei Nicola besondere Eile geboten war, griff Anwältin Prutsch zum Instrument der einstweiligen Verfügung. Auch bei einem zweiten Patienten konnte per einstweiliger Verfügung eine Behandlung erwirkt werden.

Doch nun ein Rückschlag: Die KAGes legt in allen Fällen Berufung ein. Von ihrer Seite wird weiterhin behauptet, dass eine Behandlung mit Spinraza nicht indiziert ist. "Unfassbar. Die Fachärzte sind der Meinung, dass die Behandlung richtig ist, aber der Vorstand der KAGes, ein pensionierter Herzchirurg, fährt drüber und overrult diese Meinung", kritisiert Prutsch.

Georg Polic aus Graz soll weiter behandelt werden.
Georg Polic aus Graz soll weiter behandelt werden.
privat

Verdacht der Falschaussage

Doch noch sind die Termine im LKH Graz für die schwerkranken Patienten per einstweiliger Verfügung aufrecht. Als nächstes sollte Georg Polic wieder eine Behandlung erhalten. Und zwar am 23. Februar. Anwältin Prutsch bereitet indes eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachtes der Falschaussage unter Eid vom Vorstand der KAGes vor. Strafrahmen: Bis zu fünf Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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