Camper-Stopp am Attersee (Bez. Vöcklabruck): Zum ersten Mal wurde heuer ein nächtliches Parkverbot am Ost-Ufer verhängt. Grund für die Maßnahme: Wild-Campierer, die teilweise wochenlang Plätze versperrten, Müllberge hinterließen und mit Lärmbelästigungen bei Anrainern für Ärger sorgten.
Seit 1. Mai gilt deshalb: Wer zwischen 23 und 4 Uhr entlang der Badestellen parkt, riskiert eine Strafe von bis zu 726 Euro pro Tag. Die betroffenen Gemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach wollten mit dem Verbot wieder für mehr Ruhe und Fairness am See sorgen. Doch: Hat es was gebracht?
"Bis dato ziehen wir wirklich eine sehr positive Bilanz", freut sich Michael Stur, VP-Bürgermeister von Weyregg, im "Heute"-Gespräch. Auch Tagesgäste, die schon früh anreisen, fänden jetzt endlich Stellplätze. Alles in allem sei die Situation "spürbar besser".
Sicher ein Grund dafür: "Es wird laufend kontrolliert", so der Ortschef. Gestraft werde trotzdem nur vereinzelt, da sich die Gäste grundsätzlich brav an das Verbot halten würden. "Aus meiner Sicht ist es ein Erfolg. Ich hoffe, dass die Disziplin auch weiter so bleibt", resümiert Stur. Pläne, das Verbot noch mehr auszuweiten gebe es aufgrund der guten Bilanz aktuell nicht.
Auch der Österreichische Camping Club (ÖCC) äußert sich auf "Heute"-Anfrage zur neuen Regelung am Attersee – Rückmeldungen von betroffenen Campern gebe es bisher aber keine. "Deshalb können wir auch keine Veränderung beim Verhalten bemerken", heißt es vom Club.
Verständnis für das Verbot ist aber jedenfalls da – genauso wie ein klarer Wunsch an die Gemeinden: mehr legale Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil in der Gegend zu nächtigen. Gemeint seien nicht nur Campingplätze, "sondern auch Stellplätze für Reisemobile und Wohnwagen, die durchaus auch kostenpflichtig sein können". Die Region könne so von zusätzlichen Einnahmen profitieren und den Ansturm besser lenken.