Das Gewerbe ist gefordert: Bürokratie und Inflation schlagen Wirten und damit in der Folge auch ihren Kunden auf den Magen. Michael Wenzel, der das urige "Wia z‘haus Lehner" im Linzer Stadtteil Urfahr führt, beobachtet dieser Tage eine weitere Herausforderung.
"Es ist ein Trend geworden, dass unsere Gäste mittlerweile am Abend viel früher heimgehen", sagt er im "Heute"-Gespräch. "Wenn bei uns eine Geburtstags- oder Weihnachtsfeier veranstaltet wird, ist die um 22 Uhr aus", wundert sich der Gastronom.
„Es ist ein Trend geworden, dass unsere Gäste mittlerweile am Abend viel früher heimgehen.“Michael WenzelChef vom "Wia z‘haus Lehner"
Seit der Corona-Pandemie habe sich das Konsumverhalten "total verändert". Sogar am Wochenende würden Gäste spätestens um 23 Uhr bereits den Heimweg antreten.
"22 Uhr ist das neue Mitternacht", bringt Thomas Mayr-Stockinger, stellvertretender OÖ-Wirtesprecher, dieses Phänomen auf den Punkt. Ebenfalls jetzt anders: Kunden würden auch weniger Alkohol konsumieren – etwa nur mehr zwei Bier statt wie früher drei oder vier.
Dem Branchenkenner ist auch ein weiterer neuer Aspekt aufgefallen, wie er kürzlich der Redaktion erklärte: "Wurde früher im Sommer Essigwurst und Rindfleischsalat gegessen, werden jetzt immer öfter auch warme Gerichte bestellt."
Mayr-Stockinger spricht sogar von einer "gesellschaftlichen Veränderung". "Ein Trend macht sich breit: Statt Bier werden im Wirtshaus zunehmend Eistee und Limonaden bestellt."