Turbulente Zeiten im Gaststättengewerbe! Das frühsommerliche Wetter lädt bereits in den Biergarten ein. Doch aufgrund der Teuerung ist der Spaß nicht ungetrübt.
Nicht nur Bier und Pommes werden schon wieder teurer. Ein bekannter Küchenchef berichtet jetzt von einer neuen beunruhigenden Entwicklung, die wohl viele Lokale trifft und auch Auswirkungen auf Gäste haben könnte.
"Die Lage im Lebensmittelsektor hat sich verändert", sagt der stellvertretende Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im "Heute"-Gespräch. Er führt selbst ein Gasthaus in Ansfelden (Bez. Linz-Land).
"Die Preise entwickeln sich sehr sprunghaft. Sie sind ganz schnell oben, und dann ganz schnell wieder unten", so Mayr-Stockinger. Am Fleischsektor würden sie sich "oft innerhalb einer Woche" ändern. Vor allem eine Tendenz beobachtet der Branchenkenner: "Früher konnte man in der Gastronomie langfristiger planen."
„Früher konnte man in der Gastronomie langfristiger planen.“Thomas Mayr-StockingerStv. Wirtesprecher in der WKOÖ
Der leidenschaftliche Gastronom nennt ein Beispiel, das die aktuelle Teuerung auf den Punkt bringt: "Die Kosten sind massiv gestiegen: Vor einem Jahr war der Einkaufspreis für eine Pute noch bei 10 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Jetzt, ein Jahr später, werden 15 Euro für das Tier verlangt." Ein Problem: Die Fleischpreise würden sich viel öfter ändern als früher.
Hat die Teuerung Auswirkungen auf seine Speisekarte? "Noch nicht. Wie gesagt, springen derzeit die Preise nach oben, aber dann auch wieder nach unten. Einiges federn wir ab und schauen uns sie quartalsweise an."
In einem Punkt ist sich der Experte sicher: "Ein Dynamic Pricing – wie es im Ski-Tourismus, bei Hotels und Flügen Standard ist – wird es in der Gastro sicher nie geben, da es eher eine konservative Sparte ist." Das Modell basiert auf Angebot und Nachfrage. Wer in gewissen Sparten früh bucht, zahlt deutlich weniger.