Der Wiener Sommer wird heiß – nicht nur wegen der Temperaturen, sondern auch wegen zahlreicher Bauprojekte, die Stadt, Verkehr und Infrastruktur nachhaltig verbessern sollen. Ob Brücke, Gleis oder Radweg: Ab Juni wird an vielen Ecken kräftig gearbeitet.
Am 1. Juli startet die Instandsetzung der Brigittenauer Brücke, einer zentralen Verkehrsader zwischen dem 20. und 21. Bezirk. 10 Fahrbahnübergangskonstruktionen mit insgesamt 281 Metern werden erneuert. Gearbeitet wird in mehreren Phasen, beginnend in Richtung 20. Bezirk. Immer bleibt ein Fahrstreifen offen, Geh- und Radverkehr ist mit Einschränkungen möglich. Bis Mai 2026 soll alles fertig sein.
Die Wiener Linien starten am 24. Juni mit umfassenden Gleisarbeiten am Kärntner Ring und Schwarzenbergplatz, inklusive Weichentausch. Am Ring werden dabei jeweils zwei Fahrstreifen aufrechterhalten, am Schwarzenbergplatz ein Fahrstreifen. Im Juli folgen Arbeiten am Universitätsring bei der Haltestelle Parlament. Die Gleisarbeiten am Kärntner Ring sind Ende Juli abgeschlossen, jene am Universitätsring enden am 24. August. Am Schwarzenbergplatz wird voraussichtlich bis 7. September gearbeitet.
Die Straßenbahnlinien werden temporär umgeleitet oder eingestellt. "Wir ersuchen daher die Verkehrsteilnehmer*innen um ein wenig Geduld", sagt Baustellenkoordinator Christian Zant.
Im Juli und August werden am Margaretengürtel im Bereich Rechte Wienzeile Gleisbauarbeiten durchgeführt. Um das Vorhaben zügig durchführen zu können, wird bei Tag und Nacht gearbeitet. Den Verkehrsteilnehmern stehen immer 2 Fahrstreifen zur Verfügung. Von Ende Juli bis 31. August wird auch im Abschnitt vor dem U4-Stationsgebäude gearbeitet und ein befahrbares Grüngleis – das besonders pflegeleichte Sedumgleis – eingebaut.
Am 11. Juni beginnen Gleisbauarbeiten im Bereich Jörgerstraße 9 bis Elterleinplatz. Dazu wird die Straßenbahn-Linie 43 im Zeitraum von 16. Juni bis 31. August zwischen Schottentor und Zimmermannplatz eingestellt und die Linie 9 kurzgeführt. Es kommt zu punktuellen Umleitungen des Verkehrs bei Querungen mit der Jörgerstraße.
Wien investiert gezielt in den Radverkehr: In der Spittelauer Lände entsteht ein neuer gemischter Geh- und Radweg, an der Altmannsdorfer Straße werden Verkehrsinseln umgebaut. Eine neue Querung an der Geblergasse bindet den Gürtel-Radweg besser an. Ein zentrales Projekt: Der Lückenschluss beim Liesingbachradweg im Bereich Atzgersdorfer Platz samt zusätzlichem Ein-Richtungs-Radweg, neuen Schutzwegen und Begrünungen. Bis Oktober soll alles fertig sein.
Am Hernalser Gürtel saniert Wien Kanal 120 Meter Abwasserleitungen – bei Tag auf zwei gesperrten Fahrstreifen, bei Nacht wieder befahrbar. Der Julius-Tandler-Platz wird umfassend umgestaltet, mit mehr Grün, neuen Wasserleitungen und Radinfrastruktur. In der Wagramer Straße steht die Fertigstellung der Neugestaltung bevor. Auf der Stadionbrücke beginnt im August Phase 2 der Ertüchtigung, der Verkehr wird seitlich vorbeigeführt. Und die Betonfeldsanierungen am Inneren Gürtel laufen wie gewohnt bis Ende der Ferien.
Ob mit dem Rad, in der Bim oder am Steuer – wer diesen Sommer durch Wien fährt, sollte Geduld und gute Nerven mitbringen. Dafür wird’s danach umso komfortabler, bleibt zu hoffen.