Politik

Strache tritt als FPÖ-Chef und Vizekanzler zurück

Heute Redaktion
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Vizekanzler Heinz-Christian Strache zieht nach den schweren Vorwürfen und den Enthüllungsvideos Konsequenz: Er tritt von allen politischen Ämtern zurück.

"Es war eine b'soffene G'schichte", resümiert Heinz-Christian Strache die am Freitagabend bekannt gewordenen Skandalvideos aus Ibiza. Er und Johann Gudenus seien gezielt in eine Falle gelockt worden. Unter erheblichem Alkoholeinfluss und auch weil er "die attraktive Gastgeberin" habe beeindrucken wollen, habe er sich zu den Skandal-Aussagen hinreißen lassen.

Gleichzeitig betonte der Vizekanzler, dass er niemals illegale Aktionen getätigt habe."Es gab und gibt bei mir keine rechtswidrigen Handlungen", so Strache. Er verlangt die Herausgabe des gesamten Videos.

Die Bilder der Pressekonferenz: Hier erklärt Strache seinen Rücktritt

Strache entschuldigte sich bei seiner Ehefrau Philippa, die er "sehr enttäuscht" habe ("Ich hoffe du kannst mir verzeihen.") und Bundeskanzler Sebastian Kurz, über welchen er damals unangebrachte Kommentare fallen gelassen habe. Gerade letzteres war bislang durch die bisher veröffentlichten Ausschnitte der Videoaufnahmen noch nicht bekannt. Mittlerweile sind weitere Ausschnitte des Gesprächs aufgetaucht.

Norbert Hofer übernimmt

Strache sieht sich aber weiterhin in der Opferrolle: Das war ein gezieltes politisches Attentat", so der Vizekanzler. Und: Er wolle rechtliche Schritte in die Wege leiten. Nach einer Lobhymne auf die Arbeit der türkis-blauen Bundesregierung ließ Strache die Bombe platzen: Er wird von allen politischen Ämtern – Vizekanzler, FPÖ-Bundesparteiobmann und Obmann Freiheitlichen Landespartei Wien – zurücktreten. Sein Stellvertreter Norbert Hofer soll in den beiden Ämtern auf Bundesebene nachrücken.

Die gesamte Stellungnahme von Heinz-Christian Strache im Video:





Strache hat sich dafür ausgesprochen, die Koalition nicht sprengen zu wollen. Jetzt liegt der Ball bei Kanzler Kurz. Er muss erklären, wie es mit dieser Bundesregierung weitergeht. Eine öffentliche Erklärung des Bundeskanzlers wurde für 14 Uhr erwartet. Um 16 Uhr war noch immer keine Stellungnahme von Kurz erfolgt. "Heute.at" berichtet live.

Auch Johann Gudenus tritt zurück

"Ich möchte mein tiefstes Bedauern über die zwei Jahre zurückliegenden Vorkommnisse zum Ausdruck bringen. Zudem bedaure ich zutiefst, durch mein Verhalten das in mich gesetzte Vertrauen der Wähler, Funktionäre und Mitarbeiter enttäuscht zu haben", erklärte auch Johann Gudenus am Samstag. Auch er zieht Konsequenzen: "Hiermit gebe ich bekannt, dass ich meine Funktion als geschäftsführender Klubobmann sowie mein Nationalratsmandat zurücklegen werde. Ebenso trete ich hiermit von sämtlichen Funktionen in der Freiheitlichen Partei Österreichs zurück."

Zum Nachlesen:

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    Mike Wolf

    (red)

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