Ab dem 28. April steht eine der meistgenutzten S-Bahn-Linien Wiens still. Die ÖBB stoppen den Betrieb der S45 zwischen Wien Hernals und Wien Handelskai – und schicken stattdessen Busse durch die Stadt. Der Grund: Auf der Strecke werden Gleise und Weichen erneuert, der Unterbau saniert und alles für den weiteren sicheren Betrieb fit gemacht. Die Arbeiten sind notwendig, aber für tausende Fahrgäste eine Belastung.
Die Totalsperre erfolgt in zwei Bauphasen. Von 28. April bis 12. Juni fahren keine Züge zwischen Hernals und Handelskai. Danach – von 12. bis 23. Juni – wird der Abschnitt zwischen Heiligenstadt und Handelskai instand gesetzt. In dieser Phase pendeln die Züge wieder zwischen Hernals und Heiligenstadt. Erst nach dem 23. Juni soll die Strecke vollständig reaktiviert werden.
Zwar bemühen sich die ÖBB um einen durchgängigen Schienenersatzverkehr mit Bussen – doch die Ersatzverbindungen brauchen deutlich länger. Wer zur Arbeit oder Schule pendelt, muss mit bis zu 20 Minuten mehr Reisezeit rechnen. Zusätzlich sind die Bushaltestellen teils weit vom eigentlichen S-Bahn-Bahnsteig entfernt: Wer etwa bei Krottenbachstraße umsteigen will, muss zur Obersteinergasse oder Chimanistraße ausweichen.
Die Orientierung könnte besonders für Ortsunkundige oder ältere Menschen schwierig werden. Auch der Berufsverkehr dürfte durch den zusätzlichen Busverkehr nicht gerade flüssiger laufen – Gedränge und Verspätungen sind vorprogrammiert.
Um die Arbeiten zügig abzuschließen, wird auch nachts gearbeitet. Das bedeutet: Baumaschinen lärmen durch die Nacht, es staubt, Lichtanlagen flackern – und das Ganze über mehrere Wochen hinweg. Die ÖBB versprechen, Rücksicht auf die Anrainer zu nehmen, geben aber zu: Ganz ohne Lärm und Belastung wird es nicht gehen.