Meistertitel, Europacupfinale – als Spieler führte Peter Stöger Rapid zu großen Erfolgen. Als Trainer will er daran anknüpfen. Bei Montenegro-Klub Decic Tuzi gibt der 59-Jährige heute (21 Uhr, live) im Hinspiel der zweiten Quali-Runde zur Conference League sein Pflichtspiel-Debüt auf der grün-weißen Betreuerbank. Vom Gegner weiß Stöger nicht allzu viel. Nur: "Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir in unseren Beinen haben, werden wir weiterkommen."
Stöger ist seit 1. Juli Rapid-Trainer, mittlerweile hat er sich in Hütteldorf eingelebt. "Ich brauchte drei Wochen, bis ich mir nur die Namen des Trainerteams gemerkt habe", lacht er. Bei seiner ersten Übungseinheit meinte der letzte Austria-Meistermacher, dass es sich wie am ersten Schultag angefühlt hat. "Heute" fragte nach: Wer sind im Rapid-Team die Streber und wer die Klassenkasperl? "Streber will ich nicht sagen, aber sie sind alle sehr interessiert, nehmen Dinge schnell auf", sagt er. "Und der Spaß ist im Training auch dabei."
Mit dem Kader ist Stöger zufrieden. "Wir haben tolle Einzelspieler, brauchen noch etwas Zeit, damit sie zusammenfinden." Vom Meistertitel will er nicht sprechen. "Das wäre unrealistisch, wenn man sich die Platzierungen der letzten Jahre ansieht."
In der Conference League soll es zumindest in die Gruppenphase gehen. Gegner Decic Tuzi hat einen Marktwert von 3,97 Millionen Euro, der Rapid-Kader ist aktuell 45 Millionen wert.
Sangare und Raux-Yao fehlen gesperrt. Gewöhnungsbedürftig sind das kleine Stadion (Stöger: "Da kommt kein Europacup-Flair auf“) und die hohen Temperaturen. Am Spieltag hat es bis zu 37 Grad. „Die Hitze ist schon brutal, aber mit den Rahmenbedingungen müssen wir umgehen", sagt Mittelfeldmotor Lukas Grgic.
Autor: Klaus Pfeiffer