In Salzburg gibt es rund 45.000 schulpflichtige Kinder und Jugendliche. Im vergangenen Schuljahr haben die Bezirksverwaltungsbehörden in 86 Fällen Eltern bestraft, weil ihre Kinder mehr als drei Tage unentschuldigt nicht in die Schule gegangen sind. Das könnte für Erziehungsberechtigte in Zukunft deutlich teurer werden – die Strafen könnten sich mehr als verdoppeln.
Statt bisher 440 Euro soll die Strafe künftig auf bis zu 1.000 Euro erhöht werden. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) schickte dazu einen Gesetzesentwurf in Begutachtung, berichtet "ORF".
Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) spricht sich klar für strengere Maßnahmen aus. "Eltern sind zum Teil unbelehrbar und sie glauben, dass es ihre Entscheidung ist, ob ihr Kind in die Schule geht oder nicht. Und offenbar sind die Strafsätze, die jetzt gelten – von 110 bis 440 Euro – nicht abschreckend und daher unterstütze ich das auch."
Das Strafamt der Stadt Salzburg hat heuer bereits rund 200 Verfahren eingeleitet. Die meisten Fälle werden durch ein ärztliches Attest geklärt. Wenn Eltern aber ohne Erlaubnis der Schule mit ihrem Kind auf Urlaub fahren oder ihre Kinder ohne Genehmigung der Bildungsdirektion daheim unterrichten, wird gestraft.
Die Zahl der Schulschwänzer ist mit 86 Strafen pro Schuljahr zwar überschaubar, aber laut Bildungsdirektion trotzdem ernst zu nehmen. Immerhin muss für alle Kinder das Recht auf Bildung gesichert sein.