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Sturm tobt: "Verbrechen!" So erklärt sich der Schiri

Heute Redaktion
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Der SK Sturm Graz fühlte sich beim 3:3 in Mattersburg um den Sieg betrogen. Trainer, Geschäftsführer und Spieler ließen ihrer Wut freien Lauf – so wehrt sich der Schiedsrichter.

Sturm-Trainer Nestor El Maestro schleuderte wutentbrannt einen Pfosten durch die Mixed-Zone, trat fluchend auf eine Wand ein. Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl hielt schreiend im Gespräch mit einem Journalisten fest, dass seine Elf viermal Punkte wegen vier Schiedsrichterfehlern verloren hat und Torhüter Jörg Siebenhandl sprach offen von einem "Verbrechen am Fußball".

Nach Sturms 3:3 in Mattersburg lagen die Nerven blank. Der Auslöser für das kollektive Ausrasten der Steirer war ein Handelfmeter für die Mattersburger, den Schiedsrichter Josef Spurny in der Nachspielzeit gab. "Der Spieler bekommt den Ball über der Schulterhöhe an die Hand und zieht dann nach unten", erklärte Spurny nach Spielende. "Mir ist bewusst, dass kein Spieler im Strafraum absichtlich ein Handspiel begeht und diese Regel sehr schwer für einige Zuseher und Spieler zu verstehen ist. Aber das neue Regelwerk sieht vor, dass sobald der Ball über der Schulterhöhe ist, ist es als strafbares Handspiel zu ahnden."

Eine Fehlentscheidung gestand der 33-jährige Wiener allerdings auch ein – und zwar vor dem 1:0 der Burgenländer: "Es ist so, dass der Spieler Malic beim Abspiel grundsätzlich im Abseits steht und dann auch noch in den Zweikampf mit dem Tormann gerät. Das haben wir am Spielfeld nicht wahrgenommen. Es war alles sehr schwer zu sehen. Im Endeffekt war es eine falsche Entscheidung und ein strafbares Abseits. Es tut mir leid."

Spurny appellierte an die Einführung des Video-Assistenten (VAR) in der heimischen Liga: "Natürlich würde uns das in solchen Situation helfen. Es arbeiten alle Stellen daran, dass der Videobeweis eingeführt wird. Wir Schiedsrichter sind sehr dankbar dafür und hoffen, dass es bald umgesetzt wird."