Nach dem brutalen Überfall in Wien-Hietzing, unweit der U4-Station Unter St. Veit laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Wie berichtet, hatten zwei maskierte Männer am Freitag um 20.15 Uhr ein älteres Ehepaar – einen 69-jährigen Mann und seine 79-jährige Frau – brutal in ihrer Wohnung überfallen und gefesselt. Dabei nutzten die Täter den auch in Wien immer stärker werdenden Trend, zu Halloween von Haus zu Haus zu gehen und "Süßes oder Saures" zu verlangen.
Zwei Tage nach der Home Invasion fehlt von den Tätern noch jede Spur. Die Polizei wertet derzeit Überwachungskameras in der Umgebung des Tatorts aus und bittet Zeugen, auffällige Beobachtungen zu melden. Ein Täter war 180 bis 185 Zentimeter groß, trug schwarzen Schal und schwarze Haube, sowie schwarze Kleidung und hatte auffällig hellblaue Augen. Er soll Deutsch mit slawischem Akzent gesprochen haben, gaben die Opfer gegenüber der Polizei an. Sein etwas kleinerer Komplize war ebenfalls komplett schwarz gekleidet, dunkel maskiert und soll auch mit slawischem Akzent gesprochen haben.
Die Polizei bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerung (auch anonym) an das Landeskriminalamt unter 01/31 310 – 33 800
"Süßes oder Saures" hatte eine Stimme über die Gegensprechanlage verlangt – und die gutgläubigen Opfer waren prompt auf den Grusel-Trick hereingefallen. Sie öffneten die Eingangstür ihres Wohnhauses, um Süßigkeiten zu verteilen. Doch zum Dank gab es Saures: Als die Opfer dann ihre Wohnungstüre aufmachten, schauten sie plötzlich in den Lauf einer Pistole. Die Männer drängten das Ehepaar mit Gewalt in die Wohnung, fesselten die Opfer und durchwühlten dann die gesamte Wohnung auf der Suche nach Wertgegenständen.
Laut Polizei erbeutete das Duo – neben Bargeld und Schmuck – auch die Mobiltelefone des Pensionisten-Paares. Damit war es den gefesselten Wienern unmöglich, rasch Hilfe zu rufen. Dann flüchteten die Räuber mit Beute im Wert von mehreren Tausend Euro und ließen das unverletzte aber geschockte Paar in der Wohnung zurück.
Der 79-Jährigen gelang es schließlich, sich von ihren Fesseln zu befreien. Völlig aufgelöst läutete sie bei einer Nachbarin Sturm, diese verständigte umgehend die Polizei. Doch von den beiden Tätern fehlte bereits jede Spur.
Aus ermittlungstaktischen Gründen will die Polizei keine weiteren Details zu der Tat bekanntgeben. Fix ist aber laut den Ermittlern, dass sich die Täter gezielt die Halloween-Nacht für ihren Überfall ausgesucht haben. Bei dem brutal beraubten Ehepaar dürfte es sich aber um Zufallsopfer gehandelt haben.
