Die Zukunftsängste werden lauter: Eine aktuelle Generationenstudie der Vollpension Wien und Marketagent offenbart ein erschreckend düsteres Bild davon, wie Österreich über seine Pension denkt. Mehrheitlich glauben die Menschen nicht, dass die staatliche Pension im Alter reichen wird.
Befragt wurden 1.000 Personen. 43,2 Prozent der 14- bis 59-Jährigen befürchten, dass die staatliche Pension im Alter nicht ausreichen wird. 17,2 Prozent glauben nicht mehr daran, überhaupt eine staatliche Pension zu erhalten – das zeigt die neue Erhebung. Besonders alarmierend: Kaum jemand weiß, wie hoch die Pensionen tatsächlich sind.
Während die Befragten den Median der Pensionen auf 1.500 Euro schätzen, liegt die reale Männerpension bei 2.535 Euro – also deutlich darüber. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie hoch Pensionen tatsächlich sind – und noch weniger, wie groß die Unterschiede zwischen Männern und Frauen ausfallen", betont Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.
Am 2. November ist Equal Pay Day 2025, ein Tag, der zeigt, wie weit die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern noch klafft – und wie sie sich im Alter bitter fortsetzt. Frauen erhalten in Österreich im Schnitt 1.527 Euro Pension brutto, also 1.008 Euro weniger als Männer. Jede fünfte Frau über 65 gilt laut Statistik Austria als armutsgefährdet.
Doch nicht nur das Geld fehlt: Auch die soziale Isolation trifft Frauen härter. 47,5 Prozent der Frauen haben Angst, in der Pension einsam zu sein – bei Männern sind es 38,9 Prozent. "Einsamkeit ist Realität. Ich erlebe es jeden Tag, wie wichtig Orte sind, wo Menschen sich wirklich begegnen. Für viele Senior:innen ist die Vollpension so ein Ort – nicht nur zum Arbeiten, sondern zum Dazugehören", erzählt Frau Marianne (80), die seit zehn Jahren in der Vollpension arbeitet.
Vollpension-Gründer Moriz Piffl-Percevic sieht dringenden Handlungsbedarf: "Die Zahlen zeigen klar, dass das Pensionssystem vor großen Herausforderungen steht. Viele Frauen haben heute berechtigte Angst, dass ihre Pension nicht reichen wird. Es braucht mehr flexible Zuverdienstmöglichkeiten und eine echte Anerkennung von Arbeit im Alter."
Er fordert mehr Mut in der Politik: "Wir zeigen seit über 13 Jahren, wie ein strukturelles Problem ganz praktisch lösbar ist. Doch politische Entscheidungen und Förderungen hinken nach. Wir brauchen mehr Mut, soziale Innovation auch strukturell zu ermöglichen."
Ein weiteres spannendes Ergebnis der Studie: Ältere Menschen sind digitaler, als viele glauben. Nur 19 Prozent der Befragten meinen, dass Senioren regelmäßig online sind – tatsächlich surfen aber 57 Prozent täglich im Netz.
"Viele Menschen sehnen sich nach echter Verbindung über Generationengrenzen hinweg. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass das Bild von Pensionisten oft wenig mit der Realität zu tun hat. Das beobachten auch wir in der Vollpension – unsere Senioren sind extrem aktiv, interessiert und vielseitig", so Piffl-Percevic.