Männer ab 40

Symptomcheck – bist du in den Wechseljahren?

Nicht nur bei Frauen, auch bei Männern geht der Hormonspiegel ab 40 zurück. Auch sie können an Beschwerden leiden. Bereit für den Check?

Heute Life
Symptomcheck – bist du in den Wechseljahren?
Bei Männern nimmt der Testosteronspiegel ungefähr ab dem 40. Lebensjahr um 0,4 Prozent pro Jahr ab.
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Der Begriff "Wechseljahre" ist vor allem weiblich konnotiert. Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren stellt sich der weibliche Hormonhaushalt grundlegend um. Ein natürlicher Prozess des Alterns, der vielen Frauen jedoch eine Reihe an Beschwerden verursacht, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme. Dass es so etwas auch bei Männern gibt, galt bis jetzt als Mythos, ist aber tatsächlich so. Die Andropause – gemeinhin als "männliche Menopause" bezeichnet – wird als "altersbedingte Hormonveränderungen bei Männern" beschrieben. Demnach nimmt der Testosteronspiegel ungefähr ab dem 40. Lebensjahr um 0,4 Prozent pro Jahr ab. Die Testosteronproduktion wird in der Regel aber nicht komplett eingestellt. Bei den meisten Männern bleiben das Hormonlevel auch im Alter im normalen Bereich. Ein Bluttest gibt Aufschluss über den Hormonspiegel. 

Beschwerdebild

Für die Abnahme der Testosteronproduktion gibt es zwei organische Ursachen: Die Leydig-Zellen der Hoden können weniger Testosteron produzieren, und die hormonelle Steuerung der Testosteronproduktion im Hypothalamus-Hypophysen-System verändert sich. Bei Männern kann diese hormonelle Veränderung zu Symptomen wie verminderter Libido, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Erektionsstörungen, Unfruchtbarkeit und vermindertem Muskelaufbau führen. Weiters können "Männerbrüste" entstehen und die Knochendichte kann abnehmen (Osteoporose).

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt zwar kein ausgewiesenes Heilmittel für die Andropause, aber eine Testosteronersatztherapie und eine Änderung der Lebensweise können Männern helfen, ihr Hormonlevel wieder auszugleichen. Verschreibungspflichtige Testosteroninjektionen, Gel oder Creme zur äußerlichen Anwendung, orale Medikamente oder Pflaster auf der Haut können den Hormonspiegel kontinuierlich erhöhen und dazu beitragen, die Symptome zu lindern, z. B. den Sexualtrieb zu steigern und die Müdigkeit zu bekämpfen. Wichtig ist zu beachten, dass diese Symptome auch andere Ursachen haben können wie bspw. Erkrankungen der Leber, Niere oder des Herz-Kreislaufsystems. Auch bösartige Tumore können solche Veränderungen hervorrufen. Daher sollte Mann beim Auftreten dieser Symptome untersuchen lassen.

Das kann Mann selbst tun

Bestimmte Änderungen der Lebensweise können alternden Männern helfen, ihren Testosteronspiegel zu erhöhen. Ein ausgewogener Lebensstil mit Bewegung, gesunder Ernährung und gutem Schlaf sorgt für einen gesunden Testosteronspiegel. Eine Studie ergab, dass übergewichtige Männer eher unter einem niedrigen Testosteronspiegel leiden und dass eine Gewichtsabnahme diesen Spiegel erhöhen kann.

Gegen das Stigma

"Eines der größten Hindernisse, das Männer davon abhält, über die männliche Menopause zu sprechen, ist die Angst, weniger männlich zu sein", sagte Jed Diamond, Psychotherapeut und Autor von "The Male Menopause", gegenüber "The Post". "Viele Männer würden lieber sterben, als zuzugeben, dass ihre Erektionen nicht mehr so sind wie früher oder dass sie unter Stimmungsschwankungen leiden. Sie wollen unverwundbar erscheinen."

red
Akt.