Was für ein Lauf! Lilli Tagger sorgt bei ihrem ersten WTA-250-Turnier in Jiujiang (CHI) weiter für Furore. Die erst 17-jährige Osttirolerin setzte sich am Freitag im Viertelfinale gegen die Deutsche Tamara Korpatsch mit 6:3, 6:4 durch – und steht damit im Halbfinale.
"Vor dem Turnier hätte ich mir dieses Resultat nicht erwartet, deshalb bin ich mega-megafroh", jubelte Tagger nach dem Sieg über die Weltranglisten-159. "Das war kein leichtes Spiel. Viele Games gingen über Einstand. Ich bin froh, dass ich es durchziehen konnte."
Nach Erfolgen über die Chinesin Zhu Chenting und die Italienerin Elisabetta Cocciaretto – ihre erste Top-100-Gegnerin – trifft Tagger nun auf die 33-jährige Schweizerin Viktorija Golubic, die Titelverteidigerin von Jiujiang. "Ich kenne sie leider nicht so gut. Aber wenn man auf den Platz geht, hat man immer die Chance zu gewinnen", meinte die Lienzerin selbstbewusst.
Tagger wird in China von Francesca Schiavone, der French-Open-Siegerin von 2010, betreut. Gemeinsam will das Duo nun den Matchplan für das Halbfinale schmieden. Sollte sich Tagger gegen die Weltranglisten-53. durchsetzen, würde sie im Ranking schon an die Top 150 heranrücken – bei einem Turniersieg sogar Richtung Platz 130.
Fix ist jedenfalls: Die 1,85 Meter große Österreicherin hat sich bereits für die Australian-Open-Qualifikation im Jänner qualifiziert. "Ich kann es kaum erwarten, in Australien zu spielen", strahlte das ÖTV-Talent.
Erstmals seit Julia Grabher im Mai 2023 steht damit wieder eine Österreicherin in einem WTA-Halbfinale. Grabher schaffte damals in Rabat den Sprung ins Endspiel – verlor aber. Der letzte WTA-Titel einer Österreicherin liegt über zwölf Jahre zurück: Yvonne Meusburger triumphierte 2013 in Bad Gastein. Vielleicht endet diese Durststrecke schon bald – dank Lilli Tagger.
