60 Tage, 6 Millionen Euro! So trist sich die sportliche Ausbeute von Trainer Erik ten Hag bei Bayern Leverkusen auch liest – finanziell hätte sie kaum lukrativer ausfallen können. Durch die saftige, vertraglich abgesicherte Abfindung von fünf Millionen Euro verdiente der Niederländer bei den Deutschen umgerechnet 100.000 Euro pro Arbeitstag.
Besonders bemerkenswert: Ten Hag hat in den letzten zehn Monaten ein großes Vermögen allein durchs Gefeuert werden verdient. Im November des Vorjahres hatte ihn Manchester United vor die Tür gesetzt. Die Abfindung beim englischen Rekordmeister? 16,6 Millionen Euro. Gesamt steckte Ten Hag also überspitzt formuliert gesamt 21,6 Millionen ein, um zu gehen.
Noch fällt es dem gefeuerten Chefcoach freilich schwer, dies als etwas Positives zu sehen. In einem ersten Statement übte Ten Hag scharfe Kritik an seinem Ex-Klub. Über seine Berateragentur SEG Football ließ er mitteilen: "Sich nach nur zwei Ligaspielen von einem Trainer zu trennen ist beispiellos. Ein neuer Trainer verdient den Freiraum, seine Vision umzusetzen. (...) Leider war die Vereinsführung nicht bereit, mir die Zeit und das Vertrauen zu geben, die ich brauchte, was ich zutiefst bedaure. Ich habe das Gefühl, dass dies nie eine Beziehung war, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhte."
Ten Hag weiter: "Während meiner gesamten Karriere hat es sich als erfolgreich erwiesen, jede Saison als Trainer bis zum Ende durchzuhalten. Vereine, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, wurden mit Erfolg und Titeln belohnt."
Leverkusen hatte im Sommer Erfolgstrainer Xabi Alonso zu Real ziehen lassen. Zum Liga-Auftakt verlor Bayer daheim gegen Hoffenheim 1:2, spielte letzten Samstag bei Werder Bremen 3:3.