Die Partei machte den Test: Wie einfach kriegt man eine Kleinkaliberwaffe – konkret eine Repetierbüchse, .22 LR (Long Rifle)?
Fazit: "Der Kauf war völlig hürdenlos. Als würde man Sneaker, eine Fritteuse oder Nachtkastl kaufen", zieht OÖ-Sicherheitssprecherin Anne-Sophie Bauer gegenüber "Heute" ein bitteres Resümee. "Der einzige Unterschied waren die drei Tage Wartefrist und die Voraussetzung der Volljährigkeit."
Sonst gebe es keine Barrieren oder Kontrollen. "Und das bei einem Gegenstand, mit dem man Menschen nicht nur schwer verletzen, sondern töten kann", betont Bauer. Selbst Waffen, wie in diesem Fall der Kategorie C, seien keine Attrappen, sondern eben echt.
Das aus Sicht der Grünen Absurde: Kauf und Prozedere sind rechtlich völlig gedeckt. Österreich sei eines der wenigen Ländern, in denen man Waffen wie Schrotflinten und Büchsen ab 18 Jahren einfach kaufen könne. Bauer: "Ohne jegliche Kontrolle, Grund oder Nachweis von Fachwissen oder psychischer Eignung."
Dieser Umstand bleibe auch mit den geplanten Änderungen gleich, kritisiert sie. Das sei nicht akzeptabel und entspreche auch nicht den Wünschen der Bevölkerung. Denn laut einer Umfrage von TQS Research & Consulting seien 77 Prozent der Österreicher für eine strengere Regelung des Waffengesetzes.
"Wir fordern eine Freiheit von, nicht für Waffen. Es sollte ein grundsätzliches Verbot geben", erklärt die Sprecherin. Wer keine Waffe brauche, solle auch keine haben. Gut kontrollierte und begründete Ausnahmen dürfe es beispielsweise nur für Jäger oder Sportschützen geben.
„Wir fordern eine Freiheit von, nicht für Waffen.“Anne-Sophie BauerSicherheitssprecherin der OÖ-Grünen
Je strikter der Zugang zu Waffen geregelt ist, desto niedriger sei das Risiko, so Bauer, die das erworbene Gewehr wieder abgeben wird. "Vor allem spontane Gewaltverbrechen können verhindert werden." Internationale Erfahrungen und wissenschaftliche Untersuchungen würden das klar belegen. Diese Fakten müssten Maßstab für ein neues und wirkungsvolles Waffenrecht sein.