Oberösterreich
Test enthüllt Wucher! 100 Gramm Speck um fast 5 Euro
Schinken und Co. gehören für viele zur Jause dazu. Doch jetzt zeigt ein AK-Test: Nicht nur Speck ist saftig, sondern häufig auch die Rechnung.
Wenn der Besuch im Supermarkt zur finanziellen Belastung wird: Bei vielen Kunden schlägt sich die gegenwärtige Teuerung auf den Magen.
Eine Untersuchung des Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich liefert jetzt neue Erkenntnisse. Insgesamt 32 Fleischerzeugnisse wurden getestet – darunter Schinkenspeck, Karree, Schwarzwälder Schinken, außerdem Roh- und Lachsschinken.
Ein Ergebnis, das die Teuerung unterstreicht, stach sofort ins Auge: Das teuerste getestete Speck-Produkt kostete 4,84 pro 100 Gramm ("Feine Karree leicht").
Am wenigsten hingegen wurden für 100 Gramm der Schwarzwälder Schinken verlangt: Für sie zahlten die Tester 1,20 Euro. Die AK vergab für dieses Preis-Leistungs-Verhältnis die Note "Sehr gut".
Verschiedene Faktoren beleuchtet
Überprüft wurde die Zusammensetzung der Nährstoffe sowie die Beschaffenheit von Schinkenspeck und -produkten. Außerdem nahm die AK unter die Lupe, wo die dafür verwendeten Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurden.
Weiters wurde kontrolliert, ob die Lagertemperatur im Handel eingehalten werden konnte, sowie die Sensorik der Waren zum Ende der Lagerzeit. Darüber hinaus wurden sie mikrobiologisch im Labor untersucht.
Von den 32 analysierten Artikel trugen 16 das AMA-Gütesiegel. Fünf stammten aus biologischer Landwirtschaft. Und elf waren mit einer geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) versehen.
Unterm Strich wurde im Rahmen der Analyse neun Mal ein "Sehr gut" vergeben, 13 Produkte wurden mit "Gut" bewertet. Nur vier Proben, darunter zwei Lachsschinken, konnten die Konsumentenschützer gar nicht überzeugen.
AK gibt Einkaufs-Tipps
- Grundsätzlich sollte man Schinkenspeck und Co. nur sehr selten essen. Sie enthalten wenig wertvolle Nährstoffe. Außerdem sind die Produkte in der Regel ultrahochverarbeitet.
- Man darf sich als Konsument nicht auf die angegebenen Fett- und Salzgehalte verlassen. Denn bei rund zwei Dritteln wurden teilweise erhebliche Abweichungen zu den gemessenen Werten festgestellt.
- Bioprodukte sind besser als konventionelle: Die Tierhaltung ist artgerechter, es darf kein gentechnisch verändertes Soja verfüttert werden und bestimmte problematische Zusatzstoffe sind nicht erlaubt. Außerdem ist Bio auch nicht zwangsläufig teurer.
Fitness-Studio-Kunden kriegen Geld zurück
Auch Sport ist gesund und wichtig, kann aber auch ordentlich ins Geld gehen: Denn oft verrechnen Fitness-Center ihren Kunden zusätzlich zu den Mitgliedsbeiträgen Summen, warnt der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer.
Die AK klagte unzählige große Fitness-Center-Ketten: Clever fit, Fitinn, Fitfabrik, Fit/One und GetUFit verrechneten Zusatzentgelte, die nach einem neuen OGH-Urteil rechtswidrig sind.