Die Preise ziehen wieder an – und wie. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria lag die Inflation im Juli bei 3,5 Prozent – deutlich höher als noch im Juli 2024 (2,9 Prozent). Das ist der höchste Wert seit April 2024.
Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien schlägt Alarm: "Die Inflation erreicht laut Statistik Austria den höchsten Wert seit über einem Jahr. Was für jeden und jede von uns deutlich spürbar ist, bringt armutsbetroffene Menschen immer noch mehr unter Druck."
Besonders hart trifft es jene, die ohnehin kaum über die Runden kommen: "Haushalte mit geringem Einkommen spüren selbst kleine Preissteigerungen besonders stark. Und viele haben schlicht kein Loch mehr im Gürtel, um ihn nach Jahren der Krisen noch enger zu schnallen.
Laut Caritas leben 336.000 Menschen in Österreich in absoluter Armut. Die Not wächst: Seit 2022 sind die Anfragen in den Sozialberatungsstellen um fast 40 Prozent gestiegen. Auch in den 15 "Le+O"-Lebensmittelausgaben in Wien und Niederösterreich sei die "Not deutlich sichtbar".
Schwertners eindringlicher Appell: "Menschen dürfen nicht vor der Entscheidung stehen, ob sie ihre Miete bezahlen oder ausreichend essen können. Dafür brauchen wir einen armutsfesten Sozialstaat – mit einem absichernden Arbeitslosengeld und einer Reform der Sozialhilfe, die wieder zu einer echten bedarfsorientierten Mindestsicherung werden muss, samt Kindergrundsicherung."