Mieter sind besorgt

Müll, Wracks – illegale Werkstatt in Gemeindebau-Garage

In einer Gemeindebau-Garage in Floridsdorf soll eine illegale Autowerkstatt betrieben werden. Laut Martin M. fühlen sich die Mieter verunsichert.
Christine Ziechert
13.08.2025, 06:46
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Beschmierte Wände, Müll, Urin-Gestank, leere Getränkedosen und Zigaretten-Packungen sowie mehrere Autowracks: Die Gemeinschafts-Garage von Wiener Wohnen in der Oswald-Redlich-Straße (Floridsdorf) ist nicht unbedingt ein Wohlfühl-Ort.

Dennoch ist in der Garage reges Treiben angesagt: "Mehrere Jugendliche und junge Männer arbeiten dort im 'Schichtdienst' – du siehst immer irgendwen, die sind oft zu fünft oder siebt. Sie reparieren und lackieren illegal Autos oder wechseln Reifen. Hinter der Windschutzscheibe liegt dann ein Zettel mit dem 'Arbeitsauftrag'", berichtet Anrainer Martin M. (Name geändert).

Mieter fühlen sich in Garage unwohl

In den einzelnen Buchten mit den Abstellplätzen stehen einige Autowracks, überall wurden die Kennzeichen abmontiert. Laut Martin M. ist die illegale Autowerkstatt vielen Mietern ein Dorn im Auge, doch wirklich etwas dagegen zu unternehmen, traut sich niemand: "Viele fühlen sich beim Betreten der Garage unwohl. Dazu kommt noch der ganze Müll. Aber aus Angst vor Racheaktionen hat niemand den Mut, etwas zu sagen."

Martin M. ging zur Polizei: "Die haben mir gesagt, sie können nichts machen." Auch der Finanzpolizei meldete er den Fall. Zudem wandte er sich an Wiener Wohnen: "Die haben nur zweimal eine Mahnung ausgesprochen, das war's", meint der Wiener, der monatlich rund 85 Euro für den Garagenplatz zahlt: "Ich habe auch das Parkpickerl und könnte natürlich auf der Straße stehen. Aber mit Kindern und bei schlechtem Wetter ist ein Garagenplatz einfach viel angenehmer."

Ein Autowrack wurde abgeschleppt

"Heute" fragte bei Wiener Wohnen nach, wie es um die besagte Garage steht: "Den Hinweisen ist Wiener Wohnen mehrfach nachgegangen. Bei Kontrollen wurden beschädigte Fahrzeuge auf nicht vermieteten Stellplätzen festgestellt, in einem Fall konnte ein vorgefundenes Wrack abgeschleppt werden. Wiener Wohnen ist ebenfalls darum bemüht, die Grätzlpolizei in solchen Fällen einzubinden", meint eine Sprecherin.

Grundsätzlich sei das Reparieren von Fahrzeugen in den Garagen der Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen verboten. Das stehe auch im Mietvertrag: "Die Hausordnung gilt auch für Garagen, Verstöße gegen diese Regeln werden deshalb auch nicht geduldet. Wir sprechen in solchen Fällen mietrechtliche Verwarnungen aus. Sollten sogar strafrechtlich relevante Verstöße im Raum stehen, werden diese ausnahmslos bei der Polizei zur Anzeige gebracht!", heißt es.

Garage ist leicht zugänglich

Ein weiteres Problem laut Martin M. – die Garage ist zwar versperrt und mittels Schlüssel oder Fernbedienung zu öffnen, aber: "Der Schlüssel kann jederzeit und von jedem nachgemacht werden. Als wir Wiener Wohnen kontaktiert haben, haben sie uns Ende vergangenen Jahres versprochen, Anfang 2025 eine andere Sperrung der Garage einzubauen. Bis dato ist nichts passiert."

Hierzu erklärt Wiener Wohnen: "Um die Sicherheit für die Bewohner*innen zu stärken, stellt Wiener Wohnen den Zugang zur Garage in den kommenden Monaten auf das bewährte elektronische Zutritts-System um, das bereits in vielen Anlagen zum Einsatz kommt. Dies bringt vor allem auch den Vorteil, Verursacher von Vandalismus etc. anhand der Zugangsdaten rasch ermitteln zu können."

{title && {title} } cz, {title && {title} } Akt. 13.08.2025, 07:06, 13.08.2025, 06:46
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