Wenn bei Familien das Geld knapp ist, muss auch aufseiten der Kinder gespart werden. Das bedeutet oft nicht nur weniger Spielsachen, auch das Besorgen von Schulsachen wird zur Herausforderung. Genau da möchte der Sozialmarkt SOS-Ballon helfen: Bedürftige können hier gebrauchte Kleidung, Spielzeuge oder auch Schulsachen kaufen. Die Preise sind hier besonders niedrig, so können sich auch einkommensschwache Familien von Zeit zu Zeit etwas leisten.
Die Regale des SOS-Ballons in der Schönbrunnerstraße 75 sind gefüllt mit Actionfiguren, Barbies, Schultaschen und Gewand. Alles Spenden von Menschen, die Bedürftigen helfen möchten. Familien mit geringem Einkommen können sich registrieren, die Einkommensgrenze um im SOS-Ballon einkaufen zu dürfen liegt derzeit bei 1.600 Euro für Alleinverdiener beziehungsweise 2.400 Euro für Paare. Pro minderjährigem Kind erhöht sich die Grenze um 450 Euro.
Dass die Teuerungen seit einigen Jahren immer mehr Leute belasten, spürt man auch hier: "Wir merken das definitiv. Wir haben 2020 geöffnet, als es für die meisten Familien am schwersten war. Wir verzeichnen stetige Zuwächse", weiß erklärt Martina Wiener, Projektverantwortliche des SOS-Ballones. Besonders Schulsachen werden immer dringend gebracht, diese sind in neuem Zustand oft unleistbar für viele. "Wir freuen uns immer sehr, wenn wir neue Schulsachen bekommen, Stifte, Schultaschen, Uhu. Wir schauen, dass wir da gute Preise haben, weil wir wissen, wie brutal der Schulanfang für Familien ist", zählt Wiener auf.
Seit der Eröffnung sind circa 1.700 Kundinnen im SOS-Ballon registriert, im vergangenen Jahr waren 559 aktive Kunden im Sozialmarkt einkaufen, 821 Kindern konnten so neue Dinge gekauft werden. Doch Martina weiß auch: "Die Kinder freuen sich, aber sie fragen sich schon manchmal, warum sie nicht auch etwas Neues, eingepacktes bekommen. Wir freuen uns deshalb immer sehr, wenn wir die beliebten Dinge wie Lego oder Playdoh noch verpackt gespendet bekommen".
Aktuell werden einige Dinge besonders dringend gesucht: Schultaschen und Schulzubehör sind hier auf Platz eins, auch Laufräder, Puppen und Autos werden gerne angenommen. Bücher und Kleidung gibt es hingegen genug, wer spenden möchte, solle sich lieber auf andere Gegenstände konzentrieren.