Haustiere

Ist Urlaub wirklich wichtiger als der "beste Freund"?

Trotz drohender zwei Jahre Haft findet man Hunde auf Autobahnraststationen oder mitten im Nirgendwo, wenn sich der Urlaub nähert. Warum?

Christine Kaltenecker
Trotz drohender zwei Jahre Haft, werden Haustiere in der Urlaubszeit gerne ausgesetzt.
Trotz drohender zwei Jahre Haft, werden Haustiere in der Urlaubszeit gerne ausgesetzt.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl es immer leichter wird gute Anbieter für Urlaub MIT Hund oder Haustier zu finden und sich hier auch die Preise moderat verhalten, gibt es nach wie vor schwarze Schafe, wo der Hund vor allem in der Ferienzeit einfach im Weg ist. Diese armen Vierbeiner findet man dann auf Autobahnraststationen oder mitten im Nirgendwo und auch nur wenn sie viel Glück haben. Die Dunkelziffer bei sehr jungen Tieren, die nicht oder nicht rechtzeitig gefunden wurden, ist erschreckend hoch.

Tierschützer und Tierschutzorganisationen wie die Pfotenhilfe im oberösterreichischen Lochen kann uns hier ein Lied von singen, denn jedes Jahr aufs Neue ist die Zeit zwischen Ende Mai und Anfang September die Belastendste. Kapazitäten müssen komplett ausgeschöpft werden und die seelischen Narben der Tiere steckt man auch nicht immer so einfach weg. Ein Sujet mit dem Titel: "FREUNDE LÄSST MAN NICHT IM STICH. NIEMALS!" soll die Dramatik von ausgesetzten Haustieren verdeutlichen.

Freunde lässt man nicht im Stich. NIEMALS!
Freunde lässt man nicht im Stich. NIEMALS!
©Pfotenhilfe

Illegal und strafbar

"Menschen, die ihre Haustiere aussetzen, wissen im Grunde, dass sie etwas Falsches tun. Daher versuchen sie auch meist, die Tiere im Verborgenen auszusetzen. Es passiert selten, dass jemand dabei beobachtet wird", sagt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Sollte man aber doch einmal Zeuge einer solchen Handlung werden, bittet die Pfotenhilfe um Hinweise, die auch anonym über das Kontaktformular auf der Website mitgeteilt werden können. Das Aussetzen von Tieren ist strafbar. Für diese Art von Tierquälerei droht ein Strafrahmen von zwei Jahren Freiheitsstrafe.

Warum nur?

Es gibt verschiedene Ursachen, warum Menschen ihren Hund oder ein anderes Haustier aufgeben. Einige davon sind darauf zurückzuführen, dass die Personen bei der Anschaffung eines Tieres die Verantwortung, die damit verbunden ist, nicht in vollem Umfang bedacht haben. Es ist unerlässlich, sich bereits im Vorhinein zu fragen, ob man wirklich genügend Zeit, Mittel und Bereitschaft aufbringt, sich um ein Tier zu kümmern.

Doch dies alleine sollte keine Entschuldigung für eine strafbare Handlung sein. Immerhin handelt es sich um ein Lebewesen, welches man versprochen hat zu pflegen und zu beschützen.

Der wunderschöne Schäferhund "Rolex" wartet bei der Pfotenhilfe auf ein Körbchen:

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    Der hübsche "Rolex", kurz "Rex" genannt wurde 2016 geboren.
    Der hübsche "Rolex", kurz "Rex" genannt wurde 2016 geboren.
    ©Pfotenhilfe

    Hunde sind verwirrt und verzweifelt

    Ausgesetzte Hunde sind einem ungewissen Schicksal ausgeliefert. Sobald sie auf der Straße landen, sind sie auf sich allein gestellt, können an Hunger und Durst leiden oder von einem Fahrzeug erfasst werden. Von ihrem Halter, dem sie bedingungslos vertrauen, an einem unbekannten Ort allein zurückgelassen worden zu sein, lässt sie verzweifelt und verwirrt zurück.

    "Freunde lässt man nicht im Stich. Niemals! Ein Tier einfach zu 'entsorgen', ist keine Option! Kann und will man wirklich nicht länger die Verantwortung für das Haustier übernehmen, so bringt man es besser in ein Tierheim wie die Pfotenhilfe. Hier wird der Schützling versorgt und an neue, verantwortungsbewusste Halter weitervermittelt", erklärt Stadler.

    Auch "Tina" würde so gerne geliebt werden:

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      Die kleine Mischlingshündin "Tina" ist erst ein knappes Jahr alt - geboren Anfang 2022.
      Die kleine Mischlingshündin "Tina" ist erst ein knappes Jahr alt - geboren Anfang 2022.
      ©Pfotenhilfe

      Vielleicht erobert aber auch "Poppy" dein Herz?

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        Die süße Hündin "Poppy" ist noch nicht einmal ein Jahr alt. 
        Die süße Hündin "Poppy" ist noch nicht einmal ein Jahr alt.
        ©Pfotenhilfe