Haustiere

"Osterhasen" zwischen Mistkübeln und Sperrmüll

Wieder müssen Tierschützer den Zeigefinger heben und darauf hinweisen, dass auch Kaninchen keine Stofftiere sind die man neben den Mistkübel stellt. 

Christine Kaltenecker
Die armen "Osterhasen" haben wohl bereits vor dem Fest ausgedient. 
Die armen "Osterhasen" haben wohl bereits vor dem Fest ausgedient. 
©Pfotenhilfe

Im Bezirk Braunau kam es kürzlich wieder zu einer Tierrettung. Mitten im Zentrum von Uttendorf wurden Tierliebhaber auf zwei ausgesetzte Kaninchen aufmerksam. Schlimm genug, dass die "Osterhasen" neben Mistkübeln und Sperrmüll dahinvegetieren mussten, sie waren auch in einen viel zu kleinen Käfig gepfercht. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe aus Lochen erstattete sofort Anzeige! 

Pfotenhilfe-Chefin schockiert

"Die armen Tiere können nicht einmal einen einzigen Hoppelsprung machen, wodurch deren natürlichen Bedürfnisse nicht im Geringsten erfüllt werden, ganz abgesehen von fehlender Einstreu, artgemäßem Futter und anderen Mängeln. Käfighaltung ist schon seit 2009 illegal in Österreich. Wir werden leider trotzdem sehr oft mit Käfighaltungen konfrontiert, aber so etwas Schreckliches sehen selbst wir selten."

Jedes Jahr lebende "Osterhasen" 

Leider werden nach wie vor zu Festtagen, wie Weihnachten oder Ostern, immer noch lebende Tiere verschenkt, obwohl längst bekannt sein sollte, dass solche Überraschungen sehr oft negativ sind und weder dem Beschenkten noch dem betroffenen Tier Freude machen. Besonders Kinder verlieren schnell das Interesse, sobald das Tier Arbeit macht. Dazu kommen noch Futter-, Einstreu und Tierarztkosten, die gerade bei der Kleintierhaltung enorm hoch sind.

Die Pfotenhilfe hat diese illegale Tierhaltung bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Braunau angezeigt und hofft auf rasche Befreiung der hilflosen "Osterhasen" aus dieser extrem beengten Lage. Auf deren Tierschutzhof könnten sie auf rund 1.000 Quadratmeter Wiese mit vielen Artgenossen ein ganzjähriges Leben in Freiheit genießen.

"Und dann werden diese armen Geschöpfe häufig in einem Käfig in ein Eck geschoben, wo sie vernachlässigt und vergessen werden, bis sie - wenn sie es überhaupt überleben - im besten Fall in Tierschutzeinrichtungen wie die Pfotenhilfe abgeschoben werden. Wir mussten aber leider auch schon sehr oft ausgesetzte Kaninchen und andere Kleintiere aufnehmen, was spätestens zu Beginn der Sommerferien passiert, wenn wieder einmal kurz vor Abreise festgestellt wird, dass da immer noch ein 'lästiges Ostergeschenk' herumsteht", stellt Stadler verärgert fest. "Ich empfehle jedenfalls Osterhasen aus Schokolade. Die machen den Beschenkten Freude und können nicht leiden."