Wildtiere

Aus diesem bissigen Käfer wird ein wahrer Glücksbringer

Vor allem im Frühjahr und zu Sommerbeginn können die kleinen schwarz-orangen Käfer zur Plage werden. Ihr Biß fühlt sich wie ein Nadelstich an.

Christine Scharfetter
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Der Biss dieses Tieres fühlt sich wie ein Nadelstich an.
Der Biss dieses Tieres fühlt sich wie ein Nadelstich an.
Getty Images/iStockphoto

Sommer, Sonne, Wiese – und plötzlich ein Nadelstich! Was einen vor allem im Frühjahr und zu Sommerbeginn die entspannte Pause im Schatten eines Baumes vermiest, wird später zu einem wahren Glücksbringer. Die länglichen schwarz-orangen Käfer sind nämlich die Larven von Marienkäfer – die beißen können.

Allerdings ist der Biss für den Menschen weit mehr unangenehm als gefährlich, denn sowohl Larve als auch fertiger Käfer beißen nur Oberflächlich in die menschliche Haut, wenn sie sich bedroht fühlen. Ihr Leibspeise sind hingegen Blattläuse, wodurch die Glücksbringer zugleich zu Nützlingen werden.

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    Der Marienkäfer macht mehrere Stadien durch, bis er zu dem bekannten Glücksbringer wird.
    Der Marienkäfer macht mehrere Stadien durch, bis er zu dem bekannten Glücksbringer wird.
    Getty Images/iStockphoto

    Wie die Karnickeln

    Für alle, die sich jetzt fragen, wie aus einem so lästigen Käfer – der eigentlich eine Larve ist – ein Marienkäfer wird, kommt hier die Erklärung:

    Sobald es im Frühling wärmer wird, kommen die Marienkäfer aus ihren Überwinterungsquartieren und beginnen sich zu paaren. Dies kann oft sogar bis zu 18 Stunden dauern! Es würde zwar einmal ausreichen, um das Weibchen dauerhaft zu begatten, doch die Marienkäfer gehören zu den sehr paarungsfreudigen Insekten und wechseln häufig die Partner. So werden oft noch bis zu 20 weitere Paarungen vollzogen.

    Geschlechtskrankheiten bei Insekten

    Weil die Käfer viele verschiedene Geschlechtspartner haben, ist die Gefahr der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sehr groß, durch die ein Marienkäferweibchen in der Folgezeit unfruchtbar wird.

    In der Zeit von Ende April bis Anfang Mai legen die Weibchen dann je nach Art 200 bis 2000 Eier an der Unterseite von Blättern oder in Ritzen von Baumrinde ab. Daraus schlüpft zunächst die (bissige) Larve. Sie ernährt sich vor allem von Blattläusen, frisst aber auch Mehltau- oder Schimmelpilze.

    Während ihres Wachstums häuten sich die Marienkäfer-Larven dreimal und verwandeln sich dann in eine Puppe. Nach etwa sechs bis neun Tagen schlüpft daraus der Marienkäfer.

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      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      ©Picturedesk