Wildtiere

Weißes Tiger-Baby einfach im Müll entsorgt

Unbekannte haben einen seltenen weißen Tiger-Welpen in die Mülltonnen hinter einem Zoo in Athen geworfen. Der Zustand des Tieres ist erschütternd.

Christine Scharfetter
Das Tiger-Mädchen ist gerade einmal drei Monate alt. Ihre Überlebenschancen sind gering.
Das Tiger-Mädchen ist gerade einmal drei Monate alt. Ihre Überlebenschancen sind gering.
REUTERS

Die Tierpfleger des Attica Zoological Park in Athen sind geschockt: Am 28. Februar 2023 fand eine Reinigungskraft ein etwa drei Monate altes Tiger-Baby vor der Einrichtung. "Einer unserer Angestellten rief mich, weil hinter den Mülltonnen am Eingang eine weiße Großkatze liege", erinnert sich Jean-Jacques Lesueur, Leiter des Parks, gegenüber Medien. "Ich konnte es kaum glauben! Als ich dort ankam, lag dort tatsächlich ein weißer Tiger-Welpe. Sie war in einem schlechten Zustand, sah verängstigt, sehr dünn und dehydriert aus."

Auf der Krankenstation wurde das Tier sofort untersucht. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: "Als ich das Jungtier zum ersten Mal sah, konnte ich nicht glauben, was ich da vor mir sah, ich konnte wirklich nicht glauben, dass sich ein Tier in einem solchen Zustand befindet", so Tierärztin Noi Psaroudaki. Jetzt kämpfen die Tierpfleger um das Leben des jungen Tiger-Weibchens.

    Das Tiger-Mädchen ist gerade einmal drei Monate alt.
    Das Tiger-Mädchen ist gerade einmal drei Monate alt.
    REUTERS

    Kaum fähig zu leben

    Röntgenbilder zeigten, dass sie einen schweren Vitamin- und Mineralstoffmangel hat und in Folge dessen an einer stoffwechselbedingten Knochenerweichung leidet. Offenbar wurde das Tiger-Mädchen falsch ernährt. Hinzu kommen genetische Deformationen. "Das Jungtier hat Deformationen in der Wirbelsäule, im Becken, bei den Rippen und bei anderen Knochen, die seine Beweglichkeit stark einschränken und Schmerzen verursachen. Gleichzeitig werden durch das deformierte Skelett einige Organe in Mitleidenschaft gezogen, wodurch die Nahrungsaufnahme und sogar das Atmen erschwert werden", schreibt der Zoo auf Instagram. Außerdem wurde ein Metallstab in eines ihrer Hinterbeine eingesetzt.

    Da das Jungtier nicht fähig ist, selbst Nahrung aufzunehmen, wird es per Hand gefüttert. Das erfreuliche: Mittlerweile hat es einen Kilo zugenommen. Sollte das Tiger-Baby allerdings überleben, kann es nicht in Athen bleiben, denn der Zoo hält keine Artgenossen. Andere europäische Tierrettungsstationen haben aber bereits ihre Hilfe angeboten.

    Woher kommt das Tiger-Baby?

    Wer genau das kleine Tiger-Weibchen in die Mülltonnen geworfen hat, ist noch unklar. Auf den Überwachungsaufnahmen sei lediglich ein Fahrzeug zu erkennen, das gegen Mitternacht am Vortag zu den Mülltonnen fahre. Die örtliche Polizei versucht die Täter mithilfe des Nummernschildes ausfindig zu machen.

    Es wird vermutet, dass der Tiger Opfer von illegalem Wildhandel ist. "In Griechenland leider nichts Neues", so Maria Ganoti, Leiterin der griechischen Tierrettungsorganisation ANIMA. "Normalerweise kommen sie von Einreiseorten wie der Türkei oder Zypern, aber Griechenland hat sich zu einem Einfallstor für den Rest Europas entwickelt."

    Wildtiere wie Tiger eignen sich trotz ihres niedlichen Aussehens nicht als Haustiere. Aufgrund ihrer Größe, schwierigen Ernährung, Aggressivität und ausgeprägtem Tötungsinstinkt werden viele illegal erhandelte Tiger deswegen ausgesetzt oder umgebracht, erklärte Andrea Cerny, die leitende Tierpflegerin für Wildkatzen im Athener Zoo, gegenüber Medien.

      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      ©Picturedesk
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