Schwerverletzt, trächtig, oder noch viel zu klein, um ohne Mutter zu überleben – so kamen in den letzten Wochen (!) etwa 400 Katzen ins Wiener Tierquartier. Das Tierheim appelliert jetzt eindringlich an die Halter, denn so kann es nicht weiter gehen.
„Ein Großteil der verletzten Katzen ist durch Stürze aus ungesicherten Fenstern oder von Balkonen zu uns gekommen. Trotz intensiver medizinischer Versorgung können manche Katzen nicht mehr gerettet werden – sie sterben bei uns oder auf dem Weg in die Klinik“Team, Wiener Tierquartier
Während die Unfallopfer unbedingt zu vermeiden gewesen wären, stellen auch zahlreiche Katzenkinder eine große Herausforderung dar. Fast alle stammen von unkastrierten Freigängerkatzen, die bewusst ausgesetzt oder ihrem Schicksal überlassen wurden. In mühevoller Handarbeit werden die Kitten nun von engagierten Pflegestellen mit der Flasche aufgezogen – ein enormer Kraftakt für Mensch und Tier.
„Wir setzen seit Jahren auf Information und Aufklärung - und doch wiederholt sich das Drama jeden Sommer. Es ist frustrierend, denn viele dieser Schicksale wären mit ein wenigVerantwortung vermeidbar“Thomas BendaLeitung, Tierquartier Wien
Die Enttäuschung der Tierschützer ist nachvollziehbar, denn immerhin arbeitet man seit Jahrzehnten an den richtigen Maßnahmen und wichtiger Aufklärung, um eine solche "Tierleid-Flut" zu vermeiden. Nur durch unsere Ignoranz und Impulshandlungen werden die Kapazitäten der landesweiten Tierheime oft bis zum letzten Quadratmeter ausgereizt und die Tierpfleger oft vor schier unmögliche Aufgaben gestellt.
Wieso sichert man seine Terrassen und Balkone nicht? Es sind einfache Handgriffe und keinesfalls exorbitant hohe Kosten mit dem Anbringen eines Katzennetzes verbunden, der dem Haustier – aber auch einer Institution wie dem Tierquartier – Schutz bietet. Und wieso lässt man immer noch unkastrierte Katzen nach draußen, obwohl es schon längst die Kastrationspflicht für Freigänger gibt?
Handeln Sie verantwortungsvoll, um unnötiges Tierleid zu verhindern. Das Veterinäramt bringt schwer verletzte Katzen zur Anzeige und es drohen Strafen bis zu 7500 Euro.
Wer selbst keine Katze aufnehmen kann, aber dennoch helfen möchte, hat die Möglichkeit,
eine Tierpatenschaft für unsere Katzen zu übernehmen. Mit einem monatlichen Beitrag
unterstützen Paten die Versorgung von besonders schutzbedürftigen Katzen – etwa
verletzte Tiere oder mutterlose Kitten, die rund um die Uhr betreut werden müssen. HIER kannst du helfen!