Bei manchen Tieren glaubt man eher an einen besonders ermüdeten lieben Gott, der seine Formeln zum Ende der Schöpfungsgeschichte hin, ein bisschen durcheinandergebracht hat. Der sogenannte "Binturong" gehört auf jeden Fall zu diesen lustigen Viercherln, denn irgendwie sieht er aus, als wären eine Katze und ein Waschbär in den Mixer geraten.
Der Binturong wird auch Marderbär genannt und wirkt auf den ersten Blick eher plump und stumpf, mit den kurzen Beinchen und dem verklärten Blick. Eigentlich gehört er zu den Schleichkatzen, auch wenn er nicht unbedingt elegant und flink agiert. Seine kräftigen Beine und sein besonderer Greifschwanz aber machen ihn zu einem großartigen Baumbewohner und Kletterer aus Südostasien.
Auch wenn man den Binturong in freier Wildbahn kaum zu Gesicht bekommen wird, da er als dämmerungs- und nachtaktives Tier ein wahrer Meister der Täuschung ist, sollte man einfach einmal seine Nase in den Wind stecken und versuchen ihn zu riechen. In seinem Urin nämlich, befindet sich ein bestimmter Aromastoff, der seine Reviermarkierung nach frischen Popcorn duften lässt.
Binturongs sollen leicht zu zähmen sein und gelten insgesamt als sehr zutraulich, weshalb sie auch prompt in manchen Ländern immer öfter als Haustier gehalten werden. Wer sich allerdings mit ihrer Lebensweise beschäftigt, sieht sofort, dass dies keine gute – schon gar keine artgerechte – Idee sein kann. Erstens stehen diese Marderbären bereits auf der roten Liste und zweitens kann man ihren besonderen Bedürfnissen in Gefangenschaft kaum gerecht werden, denn wer hat schon einen dichten Regenwald im Wohnzimmer?