Bereits Mitte Mai kamen im Tiergarten Schönbrunn die wohl niedlichsten Katzenkinder zur Welt. Drei Luchsbabys mit etwa 300 Gramm wurden bis jetzt von ihrer Mutter in einer Hütte vor neugierigen Blicken geschützt – immerhin waren sie kurz nach der Geburt noch blind und völlig hilflos. Jetzt erlaubt die strenge Mama allerdings schon Besucher vor dem großen Waldgehege und ist ein wenig entspannter, wenn man ihren Nachwuchs beim Entdecken der großen Welt beobachtet.
Gewusst?
Luchs-Drillinge sind sehr besonders - denn im Normalfall kommen nur maximal zwei Kinder zur Welt.
„Die Drillinge entwickeln sich prächtig. Mittlerweile erkunden sie neugierig das große Waldgehege, schleichen sich an und jagen einander – ganz nach Katzenmanier. All das geschieht unter den wachsamen Augen des Muttertieres“Dr. Stephan Hering-HagenbeckTiergartendirektor
Die Geburt ist ein wichtiger Erfolg für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Im Vorjahr wurde das Zuchtpaar im Tiergarten Schönbrunn neu zusammengestellt. Das bisherige Weibchen übersiedelte in den Gdaǹsk Zoo (Polen), ein neues kam aus dem Riga Zoo (Lettland). "Es freut uns sehr, dass das neue Paar so gut harmoniert."
In Österreich gilt er als regional stark gefährdet. Der Bestand wird auf etwa 35 Tiere geschätzt. "Die wenigen Luchsvorkommen in Österreich sind klein und durch menschliche Eingriffe wie Straßenbau, Siedlungen und intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen voneinander getrennt", erklärt Kurator Rupert Kainradl, MSc. "Der fehlende genetische Austausch zwischen den isolierten Populationen führt langfristig zu Inzucht und schwächt damit ihre Überlebensfähigkeit. Zusätzlich stellt Wilderei eine erhebliche Bedrohung für diese scheuen Waldbewohner dar."