Tierisch enttäuschend

Trotz Schutzstatus! Nicht mehr als 35 Luchse in AT

Heute feiern wir eigentlich den Tag des Luchses, aber irgendwie will sich sein Bestand bei uns einfach nicht erholen. Der WWF warnt.
11.06.2025, 11:22
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Na, mit Ruhm hat sich Österreich beim Luchs (noch) nicht bekleckert. Seit 1970 versucht man die wunderschöne Raubkatze wieder anzusiedeln, aber die Population stagniert bei mageren 35 Individuen, die völlig isoliert durch die Gegend streifen. Obwohl das Tier für unser heimisches Ökosystem ein wichtige Rolle spielen würde, warnt der World Wide Fund for Nature (WWF) vor einem erneuten Verschwinden.

„Die maximal 35 heimischen Luchse leben in kleinen, voneinander isolierten Beständen und können keine gesunde Population aufbauen“
Magdalena ErichBiologin, WWF

Kampf auf verlorenem Posten?

"Die Art besiedelt neue Gebiete nur zögerlich. Aufgrund der geringen Anzahl an Luchsen und der Zerschneidung ihres Lebensraums findet kein Austausch zwischen den Beständen statt. Auch illegale Verfolgung verschärft die Situation. Daher gibt es kaum Nachwuchs und genetische Verarmung durch Inzucht wird zu einem großen Problem", erklärt die Biologin besorgt. Im schlimmsten Fall könnte der Luchs sogar wieder gänzlich aus Österreich verschwinden.

Geringe Überlebenschance

Vor allem um die Bestände in den Nördlichen Kalkalpen muss man sich Sorgen machen, denn ohne ein gemeinsames Interesse, diese scheuen Katzen zu schützen, werden sie dort kaum überleben können. Laut den Tierschützern muss hier wesentlich aggressiver im Kampf gegen Wildtierkriminalität vorgegangen und auch ein besseres Konzept zur Raumplanung entwickelt werden, um ein erneutes, lokales Aussterben zu verhindern.

„Der Luchs spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. So sorgt er etwa als natürlicher Gegenspieler von Reh und Gämse für gesunde Populationen dieser Pflanzenfresser."“

Nur sieben Tiere in perfektem Gebiet

Die Nördlichen Kalkalpen in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark wären aufgrund ihres Waldreichtums und der relativ dünnen Besiedelung eines der am besten geeigneten Luchs-Habitate in ganz Mitteleuropa, wie eine Machbarkeitsstudie zur Luchsbestandstützung zeigt.

Derzeit leben in dem rund 12.000 Quadratkilometer großen Gebiet jedoch lediglich sieben Luchse, fünf davon im Nationalpark Kalkalpen – zu wenige für eine überlebensfähige Population. Dabei bietet das Habitat laut Studie Platz für 100 bis 250 Luchse.

"Mit den entsprechenden Maßnahmen könnte das Gebiet eine Modellregion für den Luchs und ein wichtiges Bindeglied zu den Populationen in Slowenien, Italien und der Schweiz werden", sagt WWF-Expertin Erich.

Aktuell gibt es lediglich drei kleine Luchsvorkommen in Österreich mit stark zerstückelten Verbreitungsgebieten. Im Norden des Landes hat Österreich Anteil an der grenzüberschreitenden böhmisch-bayerisch-österreichischen Population. Die Zahl der nachgewiesenen Luchse im Mühl- und Waldviertel stagniert seit Jahren bei rund 20 bis 25 Luchsen. Neben den sieben Individuen in den Nördlichen Kalkalpen gibt es als Folge der sich langsam ausbreitenden Population in der Ostschweiz ein Vorkommen mit einigen wenigen Luchsen in Vorarlberg und Tirol.

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } Akt. 11.06.2025, 11:28, 11.06.2025, 11:22
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