Tierisches Networking

Tierheimleiter von Vösendorf startet "Herzensprojekt"

Tierschutz Austria hat nun begonnen, ein richtiges Vermittlungsnetzwerk zwischen Tierheimen zu starten. Ist dies die Chance für besondere Arten?
10.06.2025, 12:30

Eine neue Plattform soll vor allem besondere Tierarten zueinander führen können, die vielleicht nur ein Tierheim weiter sitzen und aufgrund besonderer Haltungsbedingungen, oder auch Verhaltensauffälligkeiten ganz schwierig zu vermitteln sind. Das bundesweite Vermittlungsnetzwerk, ins Leben gerufen von Tierschutz Austria, agiert sozusagen als "Tinder" für Tierheim-Einzeltiere mit besonderen Bedürfnissen.

„Dieses Projekt ist für mich ein echtes Herzensanliegen. Wir erleben immer wieder, dass genau das passende Gegenstück für ein Tier existiert – aber eben in einem anderen Tierheim. Bisher fehlte dafür die Vernetzung. Die möchten wir jetzt schaffen“
Stephan ScheidlTierheimleiter, Tierschutz Austria

Die Ziele

Die groben Zielen wären, die Zusammenarbeit unter Tierschutzvereinen zu stärken, Vermittlungswege zu verkürzen und Ressourcen effizienter zu nutzen.

🐾 Vermittlung von Tieren mit speziellen Haltungsbedingungen

🐾 Zusammenführung von Einzeltieren mit passenden Artgenossen

🐾 Gemeinsame Nutzung von Platz, Fachwissen und Kapazitäten

🐾 Gezielte Weiterleitung von Interessenten an passende Organisationen

Die Idee zur Initiative entstand aus der praktischen Zusammenarbeit mit Tierheimen wie Krems, Linz oder Mentelberg in Tirol, wo sich bereits gezeigt hat, wie wirkungsvoll koordinierter Austausch sein kann. Da es auch immer häufiger zu einer Abgabe oder Abnahme diverser Exoten kommt, möchte man natürlich für solch besondere Tiere ebenfalls so artgerecht wie möglich agieren.

"Tierschutz funktioniert am besten, wenn man ihn gemeinsam lebt", betont Stephan. "Wenn wir unsere Ressourcen teilen, profitieren die Tiere – und genau darum geht es."

Erfolgsgeschichte

Erste Vermittlungserfolge bestätigen den Ansatz: Die Pferde Mara und Fanny fanden im Tierparadies Schabenreith ein neues Zuhause, wo ein einzelnes Tier zurückgeblieben war. Papagei Simba lebt nach dem Verlust seiner Partnerin nun mit Madonna zusammen, die zuvor in Innsbruck untergebracht war. Chinchilla Totoro konnte mit einem ebenfalls verwitweten Artgenossen vergesellschaftet werden, ein schönes Best-Case-Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Tierheim in Krems. Ein ganz besonderer Fall: Der Berberaffe Cornelius hat bei AAP, einer niederländischen Affenauffangstation, eine neue Familie gefunden.

"Ohne die engagierte Zusammenarbeit unterschiedlicher Tierheime, hätten wir für die meisten dieser Tiere keine passenden Partner können, davon bin ich überzeugt", so Scheidl abschließend. "Es sind Erfolge wie diese, die uns anspornen, diese Initiative auszubauen."

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