Das einzigartige Kindermädchen, Mary Poppins hat’s schon vorgesungen: "Füttert die Vögelchen, sie habens schwer". Vor allem in Salzburg hat sie damit recht, denn durch ein strenges Fütterungsverbot, sterben gerade sogar Jungtauben in den Straßen der Mozart-Stadt den qualvollen Hungertod. Eine tierärztliche Dokumentation eines verstorbenen Vogels zeigt, wie schrecklich dünn und ausgezehrt die "Haustiere"(!) sind – und niemand hilft.
Tierschutz Austria erstattet jetzt Anzeige, denn immerhin ist hier der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt und andere Lösungen sollten zumindest in Betracht gezogen werden.
„Was hier passiert, ist ein stilles Sterben mitten im Stadtbild – verursacht durch Ignoranz und Strafen statt durch Mitgefühl und Management“Dr.in Madeleine PetrovicPräsidentin, Tierschutz Austria
Die vielen Singvögel im Garten werden von uns geliebt, gehegt und auch gefüttert, obwohl sie wahrscheinlich gut ohne uns zurechtkämen. Die Taube jedoch, die KEIN Wildtier ist, möchte man wirklich verhungern lassen?
Stadttauben sind domestizierte Felsentauben und brüten statt an Felshängen an unseren Gebäuden. Domestiziert, weil sich die Stadttaubenpopulation aus zurückgelassene Heimtieren aus Taubenzüchtungen zusammensetzt. Damit sind Stadttauben auch keine Schädlinge und Verantwortliche der Stadt Salzburg für deren Wohlergehen zuständig.
Auch § 9 des Tierschutzgesetzes kommt hier zur Anwendung:
"Wer ein Tier erkennbar, verletzt oder in Gefahr gebracht hat, hat, soweit ihm dies zumutbar ist, dem Tier die erforderliche Hilfe zu leisten oder, wenn das nicht möglich ist, eine solche Hilfeleistung zu veranlassen."
Täglich sterben dutzende Vögel vor den Augen der Passanten, Touristen, Kindern und Bewohnern Salzburgs, sofern sie es nicht in eine ruhige Ecke schaffen. Ob das dem Stadt-Image zuträglich ist, wagt man ja zu bezweifeln, aber die Behörde bleibt stur beim Fütterungsverbot, obwohl es andere Lösungen gäbe.
„Salzburg verweigert nicht nur jede Hilfe, sondern kriminalisiert auch noch jene, die helfen wollen. Das ist kein Taubenmanagement – das ist organisierte Verantwortungslosigkeit“
Betreute Taubenbehausungen und artgerechte Taubenfütterung sind notwendig, um den Tieren das Überleben in der Stadt Salzburg zu sichern und würden auch von vielen Tierschutzvereinen unterstützt, doch bis dato stieß man nur auf Ablehnung.