Vom Juni bis September muss man den Wauzi nicht nur vor Hitze und Zecken schützen, sondern steht noch einem ganz anderen Feind gegenüber: Den Grannen. Diese Pflanzenteile verschiedener Getreideähren bohren sich mit ihren Widerhaken bis zu den inneren Organen und können schreckliche Entzündungen hervorrufen.
Blöd. Der Wald ist meist ein Hort für Zecken und Hirschläuse und die Feldwege drohen mit angriffslustigen Getreidespitzen.
Gräser und auch Getreide sind im Sommer trocken und reif und heften sich gerne an Kleidung und auch Fell. Natürlich ist es kein Organismus, der sich selbst bewegen kann, aber durch Reibung der Widerhaken auf Mensch und Tier bohrt sich die Granne tatsächlich unter die Haut und löst gerne dann im tieferen Gewebe schwere Entzündungen aus. Vor allem in Bereichen zwischen den Zehen, in den Leisten und Achseln bemerkt man das "Todesgras" nicht gleich und das Ekzem ist vorprogrammiert.
So schlimm eine entzündete Hautstelle auch sein mag, mit guter Zugsalbe kriegt man den eitrigen Bereich meist schnell in den Griff. In Nase, Ohren, Augen oder gar durch Einatmen in der Lunge sind Grannen allerdings besonders gefährlich und die Entfernung funktioniert oft nur unter Vollnarkose im Operationssaal.
Was sind Grannen überhaupt?
Unter Grannen versteht man die Borsten oder Spitzen der Getreideähren. Hier gibt es allerdings Unterschiede:
- Weizen hat in der Regel keine Grannen (es gibt aber seltene Sorten, die begrannt sind);
- Dinkel hat in der Regel keine Grannen;
- Hafer hat in der Regel keine Grannen;
- Gerste hat sehr lange Grannen.
- Roggen hat kürzerere bis mittellange Grannen.
Oberflächlich kann und soll man natürlich Grannen sofort aus dem Fell entfernen, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können. Oft bemerkt man aber erst die Entzündung, wenn der Hund an einer Stelle besonders schleckt oder vielleicht sogar humpelt. In der Nase sorgen Grannen für heftige Niesattacken, oder für Husten im Rachenbereich, im Auge für Rötungen und Ausfluss und im Ohr wird sich ständig heftig geschüttelt – bei all diesen Symptomen sollte man so schnell wie möglich seinen Tierarzt des Vertrauens aufsuchen.
Man kann den Hund eigentlich nur vor Grannen weitgehend schützen, wenn man hohe Gräser und natürlich Getreidefelder meidet. Allerdings gibt es auch "wilde" Gerste – die sogenannte "Mäuse-Gerste", die ebenfalls Grannen enthält und fast überall vorkommen kann.
Ein Sommer-Haarschnitt kann ebenfalls helfen – vor allem, wenn man die langen Haare an den Beinen und zwischen den Zehen des Hunden schneidet. Den Hund gut nach jedem Spaziergang durchbürsten kann ebenfalls helfen, die Klett-Borsten zu entfernen.