Tierischer Ratgeber

So wird dein Schwimmbecken nicht zur Todesfalle

Immer mehr Österreicher setzen auf die Abkühlung zu Hause und investieren in ein Swimmingpool. Leider vergisst man aber oft die Gefahr für andere.
06.06.2025, 11:27

Wer sich den Traum vom eigenen Pool schon erfüllen konnte, gehört gerade in den heißen Monaten zu den Glücklicheren in Österreich. Immerhin ist auch unser Sommer im Juli und August meistens von langen Hitzeperioden durchzogen, wo man die Möglichkeit, sich auch noch um 22 Uhr abzukühlen, zu schätzen weiß.

Die Gefahr wird allerdings beim Schwimmbecken oft unterschätzt, denn vor allem Kleintiere wie Katzen und auch Wildtiere wie Eichhörnchen ertrinken auf der Suche nach Wasser oft unabsichtlich, weil sie an den glatten Wänden nicht mehr empor klettern können. Tierrechtsorganisation PETA gibt sinnvolle Tipps für eine sichere Abkühlen:

„Immer wieder kommt es vor, dass Katzen, Igel oder Eichhörnchen in Pools, Planschbecken oder Regentonnen ertrinken, weil sie an den glatten Wänden abrutschen und aus eigener Kraft nicht mehr herausfinden“
Lisa KainzPETA-Fachreferentin

So werden sichere Wasserbehälter gestaltet

  • Etwa 10 Zentimeter breite, nicht zu steile Rampen aus Holz oder rauem Kunststoff bieten Tieren die Möglichkeit, selbstständig aus dem Wasser zu gelangen und erleichtern beispielsweise auch Igeln das sichere Verlassen von Pools und Planschbecken.
  • Regentonnen lassen sich durch das Hineinlegen von Ästen unterschiedlicher Breite sichern. Bestenfalls sind sie aber mit einem Deckel verschlossen.
  • Ein schwimmender Rettungsring mit rauer Oberfläche, Blätter, Äste oder einige Stücke Kork können Insekten helfen, sich aus großen Behältnissen zu retten.
  • Nachts sollten Pools mit festen Abdeckungen versehen werden. Auch Planschbecken sind zu sichern, wenn sie nicht genutzt werden.

Wenn ein Tier um sein Leben kämpft

Auch für die Soforthilfe eines Tieres im Schwimmbecken hat die Tierschutzorganisation lebensrettende Tipps:

- Ruhe bewahren und vorsichtig handeln: Hektische Bewegungen sind zu vermeiden, um keinen zusätzlichen Stress zu verursachen. Kescher, Bretter oder Besen eignen sich, um Tiere behutsam aus dem Wasser zu heben.

- Igel, Mäuse und kleine Säugetiere: Ein Handtuch oder Handschuhe erleichtern das sichere Greifen von stacheligen oder ängstlichen Tieren. Igel können zwar schwimmen, sind aber schnell erschöpft – daher müssen sie sofort aus dem Wasser geholt werden.

- Insekten (Bienen, Wespen, Käfer): Schaffen es in der Regel eigenständig, sich aus dem Wasser zu befreien, wenn eine raue Oberfläche zum Klettern vorhanden ist.

- Frösche, Molche und Amphibien: Falls diese Tiere unverletzt sind, reicht es, sie mit einem Kescher oder Becher aus dem Wasser zu befördern.

Erste Hilfe?

Wenn ein Tier unterkühlt scheint, sollte man es behutsam in ein trockenes Handtuch wickeln und an einen warmen Ort bringen, wo es sich in Ruhe erholen kann. Zu diesem Zeitpunkt, sollte man auch noch KEIN Wasser oder Futter bereitstellen, da der Stoffwechsel meist noch im "Panik-Modus" und noch nicht aufnahmefähig ist.

Ist das Tier allerdings schon bewusstlos, apathisch oder verletzt, sollte man umgehend in die nächste Tierarztpraxis fahren oder ein Wildtier einer kompetenten Wildtierstation übergeben.

Kein Chlorwasser!

Keine Frage, Chlorwasser ist nur bedingt eine gesunde Erfrischung für ein durstiges Tier. Alternative Trinkwasserquellen im Garten können hier helfen, um das Wildtier gar nicht erst auf doofe Gedanken zu bringen.

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