Raschelst du an einem Ufer mit einem Brotsack, scharen sich schon nach kürzester Zeit Enten und andere Wasservögel um dich. Gerade Kinder füttern Enten gerne mit hartem Brot. Was aber besonders im Winter oft als gute Tat interpretiert wird, schadet den Tieren und der Umwelt. So wurde in einer Studie festgestellt, dass mit Brot gefütterte Enten unter anderem schwächere Muskeln haben als ihre Artgenossen.
Der britische Canal & River Trust, der sich um den Schutz und die Erhaltung der Flüsse in Großbritannien kümmert, weist zudem darauf hin, dass das Brot im Wasser noch viel mehr Schaden anrichten kann: "Es verschlechtert die Wasserqualität und kann die Verbreitung schädlicher Algen fördern", schreibt die gemeinnützige Organisation auf ihrer Website.
Kurz: Fast alles. Eigentlich ernähren sie sich von (Wasser-)Pflanzen, Früchten und Samen, sie sind aber auch Insekten, Kaulquappen, Würmern und Schnecken nicht abgeneigt. Werfen ihnen Menschen Brot zu, wird auch dieses gerne schnabuliert – schließlich ist das viel weniger aufwendig, als selbst nach Nahrung zu suchen.
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Nein. Enten und andere Wasservögel nehmen dein Brot gerne, tatsächlich finden sie in und um ihre Heimatgewässer aber in der Regel genug Nahrung und sind nicht darauf angewiesen, dass du sie fütterst. Dazu kommt, dass die Tiere so die Scheu vor Menschen verlieren.
Bitte nicht. "Für Vögel ist Brot die schlechteste Option", sagt Sara Burt, Assistenzprofessorin für Veterinärmedizinische öffentliche Gesundheit an der Universität Utrecht, im Magazin "Vetscience". Brot oder anderes Gebäck sind ein typisches Enten-Mitbringsel, tut ihnen aber überhaupt nicht gut: Das meist trockene Brot quillt im Magen auf, außerdem enthält es zu viel Salz oder Zucker. Generell gilt: Bitte keine Enten füttern, besonders nicht mit Brot und schon gar nicht im Wasser.
Weil die Wasserqualität leidet: Übrige Brotstücke und Entenkot sorgen dafür, dass das Wasser mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wird, was wiederum zu mehr Algen führt. Mehr Algen bedeuten, dass weniger Sonne in tiefere Uferbereiche kommt. Die Pflanzen dort sterben dann ab, was dem ganzen Gewässer schadet.
Das gilt ganz besonders im Sommer, wenn das Gleichgewicht im Wasser empfindlich ist. Blüten, Pollen und Abwasser dämpfen das Licht bereits, warmes Wasser bindet zudem weniger Sauerstoff als kaltes. Wird der Sauerstoffgehalt zu tief, sterben Fische und Pflanzen.
Wasservögel sollte man beobachten, nicht füttern. Wenn du es wirklich nicht lassen kannst, dann achte wenigstens darauf, dass es artgerechtes Futter ist. In Zoohandlungen kann man spezielles Wasservogelfutter kaufen, auch klein geschnittene (!) Früchte gehen. Achte darauf, den Tieren nur kleine Mengen auf einmal zu geben, damit keine Reste zurückbleiben. Füttere sie außerdem nur am Ufer und wirf keine Lebensmittel ins Wasser.