Die Kindheit von den Sibirischen Tigern "Boris" und "Svetlaya" war alles andere als rosig. Beide wurden aufgrund menschlicher Brutalität und Wilderei zu Waisen und hatten sich nur noch gegenseitig, als sie von einer Tierschutzorganisation gerettet wurden. Das weit spätere Auswildern der instinktiven Einzelgänger gestaltete sich allerdings unüberlegter als gedacht, denn "Boris" wollte gar nicht von seiner großen Liebe getrennt werden.
Ohne Elterntiere hatten es beide natürlich besonders schwer und mussten in dem Rehabilitationszentrum gut auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Wissenschaftler und Tierschützer mussten ihnen erst beibringen, zu jagen und ohne menschliches Zutun zu überleben. Da es sich bei Tigern prinzipiell um Einzelgänger handelt, dachten sich die Forscher auch nichts Böses, als sie das junge Pärchen etwa 100 Meilen entfernt in die Wildnis setzten, als sie alles gelernt hatten, was sie brauchten.
Der Sibirische Tiger wird auch "Amur-Tiger" genannt und gilt als die größte Katze der Welt. Nach der letzten Hochrechnung 2023 geht man von etwa 760 Amur-Tiger in freier Wildbahn von Russland und China aus.
"Boris" dachte aber offenbar an nichts anderes, als an seine "Svetlaya", denn er machte sich ziemlich schnell auf die Suche nach seiner Freundin. Er überquerte gefrorene Flüsse und rannte durch Wälder und Täler, um seine große Liebe endlich wiederzusehen und wirklich …! Er fand sein Mädchen instinktiv wieder und blieb bei ihr.
Die Krönung dieser romantischen Geschichte war dann auch eine ziemlich baldige Geburt von Jungtieren der beiden. Forscher sprechen von einem Hoffnungsschimmer dieser bedrohten Art – Tierschützer von einem Wunder. Wir lassen beides gelten und sagen einfach: schön!