Nach dem tödlichen Schuss am 22. Oktober des Vorjahres in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau (Ktn.) fand am Mittwoch unter Medienrummel der Mordprozess in Klagenfurt statt.
Der Verdächtige, Ex-Wachsoldat Lukas P. (21), wurde in Handschellen in den Saal geführt, sagte aus: "Ich habe mit der Pistole gespielt, sie ein paar Mal etwas herausgezogen und wieder in den Holster gleiten lassen." Der Schuss habe sich beim Versuch gelöst, den zuvor gelockerten und herunterrutschenden Waffengurt aufzufangen.
"Ich habe am Anfang gar nicht realisiert, dass der Knall ein Schuss war", behauptete der tätowierte Motorradfan – es tue ihm leid. Sein Verteidiger plädierte auf grob fahrlässige Tötung. Opfervertreter Niki Rast sah ein "Lehrbuchbeispiel für das Verbrechen des Mordes". Als im Gerichtssaal ein Video vom Opfers gezeigt wurde, brach Mustafas Mutter in Tränen aus – wir berichteten.
Nun ist das Urteil gefallen: Mit 8:0 Stimmen sahen die Geschworenen in der Tat einhellig Mord. Bei 20 Jahren Höchststrafe fasste der Angeklagte zwölf aus, zusätzlich wurden der Opferfamilie 18.000 Euro zugesprochen. Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig, es gilt deshalb weiter die Unschuldsvermutung.