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Nächstes Land stoppt AstraZeneca-Impfung

Die dänische Gesundheitsbehörden haben am Donnerstag alle Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin ausgesetzt. Jetzt verhängte auch Norwegen eine Sperre.

Roman Palman
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Vorbereitung einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin in Deutschland.
Vorbereitung einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin in Deutschland.
Ronny Hartmann / dpa / picturedesk.com

Der überraschende Schritt der Dänen sorgte am Donnerstag international für eine Überraschung. Die Regierung hat eine vorerst zweiwöchige Totalsperre für den AstraZeneca-Impfstoff erlassen, nachdem es vermehrt Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln unter den Geimpften und auch über einen Todesfall gab. 

Noch könne man keinen Zusammenhang zwischen Vakzin und den Blutgerinnseln herstellen, doch bis zur Klärung wolle man lieber auf Nummer sicher gehen, so der Tenor der Gesundheitsbehörde. Gleichzeitig wurde aber betont, dass man den AstraZeneca-Impfstoff nicht ablehne, sondern nur die Verabreichung pausiere. Studien hätten die Wirksamkeit des Mittels schon ausreichend dokumentiert.

Vorsichtsmaßnahme

Nur wenige Stunden nach dieser Ankündigung zog Norwegen nach. Auch hier spricht laut ORF der Abteilungsleiter für Infektionskrankheiten am norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit (FHI), Geir Bukholm, von einer Vorsichtsmaßnahme. All jene, denen bereits das Mittel verabreicht wurde, bat Bukholm, sich nicht unnötig Sorgen zu machen. Selbst wenn es einen Zusammenhang zwischen Vakzin und Blutgerinnseln gäbe, stelle dies nur eine äußerst seltene Nebenwirkung dar.

"Generell gut verträglich"

Bei AstraZeneca reagierte man höchst zurückhaltend auf diese Entwicklung. "Die Sicherheit des Impfstoffs ist in klinischen Phase-III-Studien ausführlich untersucht worden, und die von Experten begutachteten Daten bestätigen, dass der Impfstoff generell gut verträglich ist", zitiert der ORF den Impfstoffhersteller.

In Österreich und fünf weiteren EU-Staaten wird vorerst nur jene Charge, die in Verbindung mit den heftigen Impf-Reaktionen in Niederösterreich gebracht wird, aus dem Verkehr gezogen.