Fussball

"Tradition kein Verdienst, alt werden Dinge von selber"

Dietrich Mateschitz hinterlässt ein Sport-Imperium. Diese Zitate des Red-Bull-Gründers verdeutlichen seine Sicht über den Sport.

Sebastian Klein
Didi Mateschitz
Didi Mateschitz
Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

Österreichs reichster Mann, Dietrich Mateschitz, ist tot. Er hinterlässt mit Red Bull nicht nur eine Weltmarke. Mit seinen zahlreichen Investments in der Formel 1 (Red Bull Racing, Alpha Tauri), Fußball (u.a. Red Bull Salzburg, RB Leipzig, Red Bull New York) und Individualsport (Dominic Thiem, Marcel Hirscher, Lindsey Vonn und Co.) hat er ein Sport-Imperium erschaffen.

Noch ist in vielen der genannten Bereichen unklar, wie es nach dem Tod des 78-Jährigen langfristig weitergehen wird. Fakt ist: Der Steirer hat vor allem im heimischen Sport tiefe Spuren hinterlassen – sein Lebenswerk, das ihn überdauern wird.

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    Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
    Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
    GEPA

    Wir haben viele seiner markantesten Sprüche und Weisheiten gesammelt, die ein klares Bild über die Mateschitz-Denkweise im Sport zeichnen. 

    Mateschitz über Tradition

    Der Red-Bull-Konzern wird vor allem im Fußball immer wieder von für seine Investments kritisiert. Keine Tradition, erkaufter Erfolg – so die Vorwürfe der Red-Bull-Gegner. Für Serienmeister Salzburg musste einst die violette Austria Salzburg weichen. Mateschitz sprach dazu stets Klartext.

    "Fragen Sie über Golling hinaus zehn Leute, was violett und Austria im Fußball heißt - neun werden Ihnen mit der Wiener Austria kommen. Wir reden hier über Kindergartendinge. Ich glaube, wenn wir versuchen, guten Sport zu machen, dass selbst die eingefleischten Violett-Fans umdenken werden."

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      Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
      Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
      Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

      "Ich möchte jetzt nicht traditionelle Werte in Frage stellen, aber für mich ist gestern die Vergangenheit, morgen die Zukunft und heute bestenfalls die Gegenwart. Für mich ist jetzt, mit Red Bull Salzburg, die Stunde null einer neuen Ära."

      "Konstruktive und fundierte Kritik ist uns wichtig, abwertende Kritik nehmen wir ehrlich gesagt nicht ernst und ist uns ziemlich egal. Tradition ist für mich kein Verdienst, alt werden die Dinge von selber."

      "Man hat mit einer aus Budgetgründen schlecht zusammengesetzen Mannschaft keine Chance zu gewinnen. Und mit einer teuren keine Garantie für Erfolg. Es gibt immer wieder Beispiele, in denen Motivation und Teamgeist zum Erfolg führen, wie etwa in Pasching."

      Mateschitz über Fußball

      "Meine Einschätzung ist, dass ein Drittel am Fußball irrational ist und emotionalen, mentalen Faktoren unterliegt. Der Rest ist Motivation, Teamgeist, Siegeswillen."

      "Der Fußball ist für uns ein zweites Standbein im Bereich Sport-Engagement zusätzlich zur Formel 1. Unser Unternehmen ist global geworden, und da kann man am Fußball nicht mehr vorüber gehen."

      Dietrich Mateschitz ist tot
      Der Red-Bull-Gründer verstarb im Alter von 78 Jahren. Er hinterlässt ein Sport-Imperium. Hier alle aktuellen "Heute"-Stories im Überblick:
      – Mateschitz tot! Das ist sein Sport-Imperium
      – Rührende Verstappen-Worte nach Mateschitz-Tod
      – Tränen in Texas! So rührend weint Horner um Mateschitz
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      – Verstappen verpasst USA-Pole nach Mateschitz-Tod
      – Vettel erfuhr nichts vom Mateschitz-Tod

      "Ich habe bemerkt, daß Fußball bis zu einem gewissen Grad salonfähig geworden ist. Die Fußballer haben sich verändert, das sind charismatische Typen, die großen Stars, sie sind mit Popstars vergleichbar. Dazu kommt die Opportunity des Einstiegszeitpunkts. Wir haben 2006 die WM in Deutschland, 2008 die Heim-EM."

      "Ich selbst habe immer gesagt, wir gehen eher auf Individualsportarten. Aber ich habe meine Vorurteile gegenüber Fußball abgebaut. Man vergisst ja ganz bei uns, dass der Fußball, mit Ausnahme der USA, global die wichtigste Sportart ist."

      Herz schlug für F1 und Eishockey

      "Der Grand Prix war immer ein Verlustgeschäft, da brauchen wir uns doch nichts vorzumachen. Bei schönstem Wetter waren es vielleicht nur zwei bis drei Millionen Dollar Verlust, ansonsten entsprechend mehr."

      "Wir begleiten ein Talent auf seinem gesamten Werdegang, im Idealfall vom Gokart bis in die Formel 1. Wir haben allein in Amerika 4.500 Fahrer selektiert, drei davon kamen nach Europa und gewinnen bereits. Dieser Weg ist für die Fahrer, den Sport und natürlich auch für das Marketing von Red Bull richtig."

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        Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
        Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
        Neumayr / picturedesk.com

        "Der Begriff "Star" ist uns fremd. Coulthard ist für uns auf Grund seines Charismas, seiner Erfahrung, seines Könnens und seines technischen Verständnisses wichtig. Red-Bull-Athleten sind keine Stars, sondern definieren ihre Außergewöhnlichkeit durch verschiedene Kriterien."

        "Alles, was wir tun, ist Marketing, das dafür sorgt, dass Red Bull für Energie, Kraft und Ausdauer, aber auch für Witz, Geist und Kreativität steht."

        "Unser Produkt verkörpert Kraft, Schnelligkeit, Energie, ist also deckungsgleich mit den Attributen des Eishockeys. Dazu passt auch das Umfeld mit dem Salzburger Stier genau zu uns. Eishockey ist mein Herzblut."

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