Bei den Vorbereitungen zur Radom Air Show in Polen kam es am Freitagabend zu einem tragischen Unglück: Eine F-16 der polnischen Luftwaffe stürzte während eines Trainingsfluges ab. Der Pilot – einer der erfahrensten F-16-Piloten des Landes, mit mehr als 1.200 Flugstunden auf diesem Muster – verlor dabei sein Leben.
Der Absturz ereignete sich ausgerechnet am 37. Jahrestag der Flugtagkatastrophe von Ramstein (1988), die nach dem Unglück von Lemberg (2002) als zweitschwerstes ihrer Art gilt. Die Radom Air Show gilt als Pflichttermin für Luftfahrtfans weltweit und findet traditionell Ende August alle zwei Jahre statt. Kurz nach 19:25 Uhr kam es bei den laufenden Trainings zu dem tödlichen Zwischenfall.
Wie Videos in den sozialen Medien zeigen, führte Major Maciej "SLAB" Krakowian vom F-16 Tiger Demo Team einen Looping aus, als die Maschine zu tief geriet. Trotz erkennbarer Abfangversuche mit Nachbrenner schlug das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit auf dem Boden auf und explodierte. Augenzeugen, darunter viele Luftfahrtfans und auch Kinder, beobachteten das Manöver, wie die Plattform "AustrianWings" berichtet.
Der 2025 bei der renommierten Airshow RIAT in Großbritannien ausgezeichnete Pilot war Kommandant des Tiger Demo Teams Poland. Insgesamt verfügte er über mehr als 1.400 Flugstunden, davon rund 1.200 auf der F-16. Während die meisten Zuschauer außerhalb der Air Base standen, befanden sich auch akkreditierte Planespotter und Journalisten direkt am Flugfeld. Zahlreiche Besucher aus ganz Europa – auch viele Österreicher – waren für das Event nach Radom gereist.
Am Boden kam es zu keinen weiteren Todesopfern oder Verletzten. Die Flughafenfeuerwehr war sofort vor Ort, konnte den Piloten jedoch nicht mehr retten. Polnische Regierungsvertreter reisten umgehend zur Unglücksstelle, die Radom Air Show 2025 wurde abgesagt.
Flugschauen gelten trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen nach der Katastrophe von Ramstein als riskant. Seit damals ist es verboten, Figuren in Richtung oder direkt über das Publikum zu fliegen. Dennoch kommt es immer wieder zu Abstürzen – auch in Radom selbst: Bereits 2009 verunglückte dort eine weißrussische Su-27, beide Piloten kamen ums Leben, die Zuschauer blieben jedoch unverletzt.