Hattmannsdorfer in Brüssel

"Trump die Stirn bieten" – Minister-Ansage zu Zollkrieg

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer sieht die EU zwar gerüstet für einen Handelskrieg mit den USA. Er plädiert aber für Verhandlungen mit Trump.
Angela Sellner
12.03.2025, 16:42

Seit Mittwoch ist der Handelskrieg zwischen den USA und der EU Realität. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent sind mit 12. März in Kraft getreten, die EU konterte prompt mit Extra-Zöllen auf die Einfuhr amerikanischer Produkte wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Erdnussbutter ab April. In einem nächsten Schritt will die EU den USA im Mai weitere Strafzölle aufbrummen.

"Die EU darf sich weder vor den USA noch vor Trump fürchten", erklärte der neue Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) am Mittwoch in Brüssel, wo er sein Debüt beim EU-Wettbewerbsrat gab. "Als größter Binnenmarkt der Welt können wir stark und selbstbewusst auftreten. Die USA brauchen uns genauso wie wir sie", so Österreichs Minister.

„EU hat im Bereich der amerikanischen Tech-Giganten und Social-Media-Plattformen den größten Hebel, um den USA die Stirn zu bieten“
Wolfgang HattmannsdorferWirtschaftsminister (ÖVP)

Klar sei: "Ein Handelskrieg schadet allen Beteiligten." Deshalb müssten die USA jetzt rasch an den Verhandlungstisch geholt werden. Oberste Prämisse müsse immer sein, eine weitere Eskalationsspirale zu verhindern.

Zweitwichtigster Handelspartner

Immerhin sind die USA nach Deutschland Österreichs zweitwichtigster Handelspartner. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, bestehende Wirtschaftsbeziehungen zu erhalten und weiter auszubauen, sei es entscheidend, jetzt rasch und entschlossen Verhandlungen "auf Augenhöhe" zustande zu bringen. Es gelte, einen Zollkrieg zu verhindern.

Aber falls nötig, sei die EU zweifellos in der Lage, Trump etwas entgegenzusetzen. "Die EU hat im Bereich der amerikanischen Tech-Giganten, Social-Media und Digitalisierungsplattformen den größten Hebel, um den USA die Stirn zu bieten", so Hattmannsdorfer.

Mit den Zöllen würden sich die USA vor allem selbst schaden. "Die ersten Auswirkungen der Trump-Politik zeigen sich bereits: Wachstumsprognosen sinken und die Börsen reagieren nervös", betonte der Wirtschaftsminister.

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