Weil Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht eingestellt hat, zeigte sich US-Präsident Donald Trump enttäuscht. Trotzdem will der Republikaner weiter mit dem russischen Machthaber verhandeln. Gegenüber dem britischen Sender BBC sagte der US-Präsident, dass er "mit ihm noch nicht abgeschlossen" habe.
Man habe gute Gespräche geführt und sei sogar kurz vor einer Einigung gestanden, betonte Trump. "Und dann reißt er ein Gebäude in Kiew nieder", untermauerte der US-Präsident seine Enttäuschung über den Kreml-Despoten.
In weiterer Folge hatte Trump am Montag neue Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Zudem drohte er Russland und dessen Handelspartnern mit Sanktionen und hohen Zöllen, wenn sich Moskau in 50 Tagen nicht bereit zu einem Friedensabkommen zeigt.
Seit seiner zweiten Amtszeit hat sich Trump stets bemüht, Russland bei der Beendigung des Ukraine-Krieges entgegenzukommen. Seine nunmehrigen Kommentare können als Kurswechsel seiner Russland-Politik verstanden werden. Bereits zuvor hatte Trump gemeint, dass Putin "viel Mist" erzähle, wenn es um die Ukraine gehe.
Unterdessen hat sich der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko unzufrieden mit der 50-tägigen Frist Trumps gezeigt. Er warf dem US-Präsidenten in der ARD-Talkshow "Maischberger" Zögerlichkeit vor. Zwar freue er sich über die Unterstützung der USA, trotzdem sei die Zeitspanne mit 50 Tagen zu lange bemessen.
"In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden", so der ehemalige Profi-Boxer. Ihm zufolge setze Trump noch immer darauf, dass Putin seine Kampfhandlungen freiwillig einstelle. Dies werde aber nicht passieren, meinte Klitschko.
Des Weiteren beklagte Klitschko, dass die letzten Angriffe Russlands intensiver geworden seien. Ihm zufolge würden ständig Zivilisten und auch Kinder zum Tode kommen. Nur durch modernere Waffen und Luftabwehrsystem "Patriot" könne sich die Ukraine verteidigen.