Der Drahtzieher des Millionen-Coups bei einer Geldtransportfirma in Stuttgart ist gefasst: Am frühen Freitag, um 4.05 Uhr, versuchte Robert S., die Grenze von Griechenland nach Nordmazedonien bei Evzoni zu überqueren.
Doch als griechische Grenzbeamte seinen Reisepass prüften, schlug das System Alarm: Gegen den serbischen Staatsbürger lag ein europäischer Haftbefehl vor – ausgestellt wegen des spektakulären Diebstahls im Oktober 2022.
Die Polizei nahm Robert S. umgehend fest und überstellte ihn der Berufungsstaatsanwaltschaft in Thessaloniki. Dort soll nun über seine Auslieferung nach Deutschland entschieden werden, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Vor drei Jahren entwendete die damals 42-jährige Mirnesa 1,25 Millionen Euro aus dem Tresorraum einer Geldtransportfirma in Stuttgart. Kurz darauf tauchte sie mit ihrem damals 28-jährigen Liebhaber in Wien unter. Doch die Flucht endet nicht dort: Über Slowenien und Kroatien gelangt das Paar bis nach Serbien.
Dort, fernab ihrer Heimat, begann Mirnesa zu zweifeln. Sie erkannte, dass sie womöglich den größten Fehler ihres Lebens begangen hat. Die Angst holte sie ein, sie fühlte sich von Robert S. bedroht. Im Jänner 2023 flog sie zurück nach Stuttgart und stellte sich den Behörden. Der Komplize und das Geld blieben verschwunden.
Die Festnahme ihres ehemaligen Partners ist für Mirnesa eine späte Gerechtigkeit. "Meine Mandantin wurde ausgenutzt. Sie hat von dem gestohlenen Geld nur 20.000 Euro gesehen", erklärt ihr Anwalt Markus Okolisan gegenüber Bild.
Zu RTL sagte Mirnesa: "Ich werde mit Sicherheit gegen Robert aussagen. Ich wünsche mir, dass er genauso wie ich gesiebte Luft atmet."
Die 42-jährige Bosnierin war im Frühjahr wegen ihrer Mittäterschaft zu drei Jahren Haft verurteilt worden, sie saß davon jedoch nur zwei Jahre ab. Seit Jänner ist sie auf Bewährung frei und lebt bei einer Freundin in Stuttgart.