Zoll-Strategie

Trump will China isolieren – und Xi zum Anruf zwingen

Hinter Trumps hohen Zöllen steckt eine Strategie, sagen Beamte aus dem Weißen Haus. Sie zielen darauf ab, Länder durch Deals von China abzuwenden.
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17.04.2025, 17:15
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US-Präsident Donald Trump möchte, dass der chinesische Staatschef Xi Jinping anruft. Die Zolltarife, die er Anfang des Monats ausgerufen hatte, gehören zu seiner Strategie, dies zu ermöglichen.

Beamte des Weißen Hauses bestätigten gegenüber "Politico", dass Trump mit den Zöllen eine bestimmte Strategie verfolgt. Sie sollen Länder, vor allem in Asien, dazu bringen, Deals mit den USA einzugehen. So soll China isoliert werden.

"Es geschieht bereits. Aber ist es genug?"

"Wenn man sieht, dass viele Länder – nicht nur in Asien, sondern überall – bereit sind, mit Amerika zu verhandeln, übt das Druck auf China aus, damit es sich hoffentlich an den Verhandlungstisch setzt", sagte ein Beamter aus dem Weißen Haus gegenüber "Politico".

"Da Chinas Wirtschaft von vielen dieser Länder auf der ganzen Welt abhängig ist, denke ich, dass China unter Druck gerät, sobald die Menschen sehen, dass die USA Abkommen mit diesen Ländern schließen." "So lautet die Theorie", bestätigt ein anderer Mitarbeiter aus dem Weißen Haus. "Und ja, das macht Sinn. Es geschieht bereits. Aber ist es genug, um China zu bewegen? Das ist die große Frage."

Ist die Strategie erfolgversprechend?

Trumps Verbündete weisen darauf hin, dass sich China seit Jahren auf einen weiteren Handelskrieg mit den USA vorbereitet habe. Somit übt China mit Gegenzöllen und bürokratischen Hindernissen ebenfalls Druck auf die USA aus.

Die Isolation scheint bisher nicht recht zu gelingen. Peking hat die weltweite Frustration über Trumps Zölle genutzt, um sowohl in Europa als auch bei seinen Nachbarn sich anzunähern. Xi Jinping befindet sich zudem momentan auf einer Reise durch Südostasien. Am Montag schloss er Dutzende von Kooperationsabkommen mit Vietnam ab. Als Nächstes sind Malaysia und Kambodscha dran, zwei Länder, die von Trumps Zöllen besonders hart getroffen werden könnten.

Währenddessen wird das Aushandeln von Deals zwischen den USA und Verbündeten in Asien wohl Zeit brauchen. Zeit, die sich der Präsident angesichts der nervösen Anleihemärkte nicht leisten kann. Trumps Mitarbeiter, die mit dem Nachrichtenportal gesprochen haben, räumen ein, dass China als autoritäre Regierung wahrscheinlich mehr Erfolg dabei haben wird, seine Bürger dazu zu bringen, vorübergehende Schmerzen zu ertragen, als die USA es könnten.

"Das klassische Trump-Drehbuch"

Der demokratische Nachteil der USA im Handelskrieg wurde am Freitag unterstrichen, als die Regierung angekündigt hatte, die Unterhaltungselektronik von den Zöllen gegen China ausgenommen werden würde. Am Dienstag schlug Trump auf seiner Plattform Truth Social Entlastungen für US-Bauern vor, um die Zölle zu überstehen.

"Die Strategie ist das klassische Trump-Drehbuch – Druckmittel einsetzen, hart sein, nicht blinzeln", sagte ein ehemaliger Beamter der Trump-Administration. "Allerdings hat er bereits geblinzelt, was seiner Glaubwürdigkeit in diesen Dingen wirklich schadet".

Am Dienstag trat Trumps Pressesprecherin vor die Medien, mit einer Botschaft, die klang, als wäre sie an Xi Jinping direkt gerichtet. Sie signalisiert Trumps wachsende Ungeduld, Xi an den Verhandlungstisch zu bringen. "Der Ball liegt in Chinas Feld. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit ihnen machen", sagte Karoline Leavitt. "China will das, was wir haben – was jedes Land will – was wir haben, den amerikanischen Verbraucher."

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