Nach der überraschenden 1:3-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Senegal steht Englands Nationaltrainer Thomas Tuchel unter Druck – und richtet dabei kritische Worte an einen seiner größten Stars: Jude Bellingham. Der 21-Jährige fiel nach dem aberkannten Ausgleichstreffer durch sein Verhalten negativ auf, wie Tuchel nun gegenüber "talkSPORT" erklärte.
"Manchmal sieht man seine Wut und das Feuer, und das kommt auf eine Art zum Vorschein, die ein bisschen abstoßend sein kann – zum Beispiel für meine Mutter, wenn sie vor dem Fernseher sitzt", sagte der 51-jährige Coach.
Im Spiel musste Bellingham von Kapitän Harry Kane beruhigt werden, nachdem sein vermeintlicher Treffer zum 2:2 wegen eines Handspiels zurückgenommen wurde. Nach Abpfiff ließ der Frust freien Lauf: Der Mittelfeldspieler trat gegen einen Getränkehalter und schrie den Linienrichter an.
Tuchel betonte, dass solche Szenen nicht nur bei Zuschauern schlecht ankommen könnten, sondern auch eine einschüchternde Wirkung auf Mitspieler hätten. "Die Schärfe muss in Richtung des Gegners kanalisiert werden – in Richtung unseres Ziels. Nicht gegen Mitspieler oder Offizielle."
Trotz der Kritik findet Tuchel auch lobende Worte für den Real-Madrid-Profi: "Ich denke, er bringt einen Vorteil mit, den wir begrüßen und brauchen, wenn wir große Dinge erreichen wollen. Im Allgemeinen sind wir sehr froh, ihn zu haben. Er ist ein besonderer Junge."
Für Bellingham geht es nun mit Real Madrid zur Klub-WM in die USA (15. Juni bis 13. Juli), wo die "Königlichen" in der Gruppenphase auf Al-Hilal, Pachuca und Red Bull Salzburg treffen. Das nächste Länderspiel für England steht am 6. September an – dann trifft das Team in der WM-Qualifikation auf Andorra.